Archiv 2019

Der Biber in der Haller

Das größte europäische Nagetier (ca. 18 kg) besiedelt seit Jahren die Leine zwischen Nordstemmen und dem Maschsee in Hannover.

 

Biber leben monogam, sie können bis zu 14 Jahren alt werden und leben mit ihren max. 4 Jungen in der sog Biberburg. Der Eingang ist immer unter Wasser, oberhalb der Wasserlinie befindet sich der Wohnkessel. Biber benötigen eine Wassertiefe von mind. 80 cm. Wenn die Haller Hochwasser führt kommt der Biber regelmäßig und versucht sein eigenes Revier zu gründen. Erkennbar sind die eieruhrförmigen Bissspuren an Bäumen und die abgenagten Äste.

 

Biber ernähren sich als Vegetarier von Gräsern, Zuckerrüben ober Mais. Im Winterhalbjahr, wenn das Angebot der Natur jahreszeitlich bedingt weniger üppig ausfällt, fällen sie vor allem Weiden um Knospen und die Rinde zu fressen. Aufgrund seiner Bautätigkeit können sie auch Probleme mit der Landwirtschaft verursachen (Überflutung von Flächen, Untergrabung von Gräben).

 

Im Bereich des Ziegeunerwäldchens kann der Biber sich nach seinen Wünschen die Landschaft gestalten. Die gefällten Bäume sind als sog Totholz wertvolle Lebensräume für Pilze und Insekten und damit Futter für Fische und Vögel.

 

Mehr Informationen des NABU über den Biber in Niedersachsen und über Biber-Projekte lassen sich über die Links entdecken.

 

Frische Fraßspuren an einem Baumstamm
Biberspuren im Hallertal 1 - Foto: NABU/M. Borgolte
Stark abgenagte Baumrinde rund um einen mittelgroßen Baum
Biberspuren im Hallertal 2 - Foto: NABU/M. Borgolte
Abgenagter Ast auf dem Waldboden
Biberspuren im Hallertal 3 - Foto: NABU/M. Borgolte

Schottergärten sind rechtswidrig

In einem Runderlass des Niedersächsischen Ministeriums für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz werden alle Kommunen aufgefordert, das geltende Recht umzusetzen, die Gartengrundstücke zu kontrollieren sowie im Rahmen ihres pflichtgemäßen Ermessens ggf. eine Umgestaltung zu verlangen und Bußgelder zu verhängen.

 

Nach der Niedersächsischen Bauordnung, § 9, Absatz 2, sind nicht überbaute Flächen als Grünflächen zu gestalten, d.h. die Vegetation muss überwiegen. Platten, Pflaster und Schotter sind nur in geringem Maße zulässig. Die Kommune (Untere Bauaufsichtsbehörde) muss sich für die Begrünung einsetzen, denn es besteht ein öffentliches Interesse daran, wertvolle Lebensräume für die heimische Pflanzen- und Tierwelt zu schaffen, für ein ansprechendes, die Gesundheit förderndes Ortsbild zu sorgen und den Anforderungen des Klimaschutzes zu entsprechen.

 

 

Die NABU Gruppe Barsinghausen nimmt sich dieses Themas seit Jahren intensiv an. Mehr Informationen und eine Broschüre zum Thema "Vorgärten in Barsinghausen" findet man auf der Internetseite der Gruppe.


Heckenpflege am Ziegeunerwäldchen, 23. November 2019


Neue Nisthilfen für die Streuobstwiese „Mühlenbrink“ erhöhen die Artenvielfalt

Springe/Eldagsen – Eine Streuobstwiese bietet das gesamte Jahr über eine Vielzahl an Erlebnissen, ob bei der Pflanzung von Obstbäumen, Baumschnitt oder beim Apfelpressen, für Jung und Alt gibt es immer etwas zu tun. Nicht zuletzt aufgrund der über 5.000 Tier- und Pflanzenarten gilt es, diese naturnahe Kulturlandschaft als bedeutsamen Brut- und Lebensraum zu erhalten. Der NABU Springe hat deshalb mit der Unterstützung von Mitgliedern der Jugendfeuerwehr der Freiwilligen Feuerwehr Springe und ihrem Leiter und Betreuer Sebastian Tschöpe, am Samstag, den 16.November 20 Nisthilfen für Vögel und Hornissen aus Holzbeton auf der Streuobstwiese Mühlenbrink aufgehängt. Die Maßnahme ist Bestandteil eines zweijährigen „Mitmach-Projektes“ des NABU Niedersachsen und wird von der Niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung gefördert.

 

Mit sichtbarer Begeisterung sind die jungen Feuerwehrleute nach kurzer Einweisung ausgeschwärmt und haben die gewichtigen Nisthilfen (mit Waschbärschutz) an geeigneten Obstbäumen unter fachlicher Leitung angebracht. Eigentümer dieser Streuobstwiese sind die Niedersächsischen Landesforsten, Forstamt Saupark, die mit dem NABU-Springe die naturförderliche Nutzung dieses Areals vereinbart haben. 

 

“Streuobstwiesen mit ihren alten, knorrigen Bäumen, der Obstblüte im April und Mai und einer Vielzahl an Gräsern und Wiesenkräutern bieten Tierarten wertvolle Nahrungs-, Lebens- und Fortpflanzungsmöglichkeiten", berichtet Michael Borgolte, 2. Vorsitzender beim NABU Springe.Wenn es im Sommer in hohlen Bäumen summt und brummt, haben sich dort wahrscheinlich Hornissen eingenistet. Unsere heimische Hornisse zählt zu den besonders geschützten Arten. Ihr Nest darf weder zerstört, noch dürfen die Tiere getötet werden. Sie erfüllen so wichtige Regulationsaufgaben im Artengefüge, ähnlich den Greifvögeln und anderen ökologisch wirksamen Tiergruppen.

 

Für Hornisse und Gartenrotschwanz bietet die Streuobstwiese ein Zuhause, ihre Bestände sind aber stark zurückgegangen“, so Michael Borgolte. Da es immer weniger natürliche Baumhöhlen gibt, herrscht bei dieser Insektenart, aber auch bei Gartenrotschwanz und anderen Gefiederten, Wohnungsmangel. Fehlende Altbaumbestände auf jüngeren Streuobstwiesen, wie hier Am Mühlenbrink können durch den Einsatz von Nisthilfen überbrückt und so konkrete Artenschutzmaßnahmen geleistet werden. Insbesondere dem Verlust an Nistmöglichkeiten soll daher in dem NABU-Projekt begegnet werden. 

 

Nach einer Stunde war dank der tatkräftigen Unterstützung der Jugendfeuerwehr die Arbeit für den Naturschutz getan. Alle Beteiligten sind schon jetzt gespannt, welche Bewohner in die neuen, soliden Unterkünfte im Frühjahr einziehen werden. Dann wollen die Akteure auch gemeinsame Nistkastenkontrollen durchführen und hoffen natürlich auf erfolgreiche „Belegungsquoten“.

 

Mehr Informationen zum Projekt: NABU-Niedersachsen.de/Streuobst 

Gruppenfoto
Gruppenfoto - Foto: NABU Springe

Hubertusfest 26.-27.10.2019 im Wisentgehege Springe

Bereits zum 36. mal nahm der NABU Springe e.V. am zweitägigen Hubertusfest des Wisentgeheges Springe teil.

Neben den klassischen Themen wie Nistkastenbau und Vogelschutz wurden dieses Jahr weitere Schwerpunkte angeboten:

  • Wildbienen in Springe (mehr)
  • Springe blüht auf! (mehr)

Außerdem zeigte die NABU-Gruppe Laatzen eine Ausstellung über den Bieber und Beschäftigte des Gutes Sunder warben für die NABU Bildungsstätte.  Kinder konnten außerdem Wichtel bemalen und sich schminken lassen.

Ein großer Besuchermagnet war wieder einmal unser „Glücksrad". 

 

Zum reibungslosen Ablauf gehören aber auch eine gute Vor- und Nachbereitung. So wurden unter anderem eine Menge Nistkastenbausätze vorgefertigt, Wichtelrohlinge geschnitten und Preise besorgt. Bereits am Freitag wurden fünf große Zelte aufgebaut. Am Montag nach der Veranstaltung mussten diese getrocknet, gereinigt und wieder eingelagert werden. Die folgenden Fotos mit Eindrücken vom Stand können per Klick vergrößert werden.

 

Allen Helferinnen und Helfern ein herzliches Dankeschön!

Eindrücke vom Hubertusfest-Stand - Fotos: NABU/M.Borgolte


Neues von der Streuobstwiese in Alvesrode

Wiese mit Obstbäumen am Straßenrand
Arbeitseinsatz in Alvesrode - Foto: NABU/M. Borgolte

Arbeitseinsatz am 11 Oktober 2019

 

Die Äpfel sind geerntet worden, die Wiese erhält gerade den zweiten Schnitt.

 

Aufgrund des trockenen Sommers wuchs das Gras kaum nach. Die im Frühjahr gepflanzten Obstbäume haben den Sommer glücklicherweise ohne Schaden überstanden.

 

Im Bild: Jürgen Basler nach getaner Arbeit. Vielen Dank an alle Helferinnen und Helfer!  :-)


Lebensraum Kopfweide – Der NABU Springe schafft Lebensraum

Kopfweiden gehören zu unserer Kulturlandschaft und wurden in der Vergangenheit unter anderem zum Korbflechten oder Haus- und Zaunbau verwendet. Sie bieten vielen Tieren einen idealen Lebensraum und haben daher einen hohen ökologischen Wert.

 

Bei der Weide handelt es sich um einen schnell wachsenden Baum, der selten älter als 80 Jahre wird. Eine Kopfweide entsteht, wenn man den Stamm einer Weide (meistens Silber- oder Korb-Weide) ungefähr auf einer Höhe von zwei Metern kappt. In den folgenden Jahren treibt der Baum an dieser Stelle neue Äste aus und nach 5-8 Jahren muss die Kopfweide erneut geschnitten werden. Dies wird auch schneiteln genannt. Geschieht dies nicht, würde der Stamm unter der Last der schweren Äste auseinanderbrechen. Die Weidenruten wurden früher wirtschaftlich genutzt. Heutzutage finden sie eher im Gartenbau Verwendung, zum Beispiel beim Zaunbau. Durch den regelmäßigen Schnitt bildet der Baum Verdickungen aus, die für das charakteristische Aussehen verantwortlich sind. An der Schnittfläche beginnt das Holz über die Jahre zu faulen und es bilden sich Höhlen. Diese sind Lebensraum für den Steinkauz oder andere Höhlenbrüter und eine Vielzahl an Insekten und Käfern besiedeln das faulige Holz. Über die Jahre erhöht sich somit der ökologische Wert einer Kopfweide.

 

Bei Sedemünder betreut der NABU Springe eine Fläche, auf der über 70 Kopfweiden stehen. Nachdem die Weiden durch Axel Remmer geschneitelt wurden, trafen sich Michael Borgolte, Wolfram Heinemann und Sebastian Tschöpe, um die abgeschnittenen Äste von der Fläche zu entfernen und gleichzeitig als Totholzhecke an der Grundstücksgrenze aufzuschichten. Durch die Pflegemaßnahme werden die Kopfweiden erhalten und gleichzeitig neuer Lebensraum geschaffen.

Gruppenfoto an einer abgeschnittenen Kopfweide
Arbeitseinsatz an den Kopfweiden I - Foto: NABU/K. Meier
Weitwinkelbild mit etwa 15 abgeschnittenen Kopfweiden im Gegenlicht
Arbeitseinsatz an den Kopfweiden II - Foto: NABU/K. Meier

Ungewöhnlicher Rettungseinsatz

Vereins- und Vorstandsmitglied Michael Borgolte hat kürzlich zwei eher ungewöhnliche Vögel "befreit", welche sich in ein Stallgebäude verflogen hatten. Sie flogen immer gegen die Fensterscheiben und fanden den Ausgang nicht mehr.  Wer erkennt diesen niedlichen Singvogel?

 

Für die Auflösung schauen Sie sich einfach das Vogelporträt auf nabu.de an, inklusive Vogelstimme.

 

Geretteter Singvogel auf der Hand
Geretteter Singvogel auf der Hand - Foto: NABU/M. Borgolte
Singvogel sitzt auf Mauer mit geschlossenen Augen
Erschöpft aber wieder frei - Foto: NABU/M. Borgolte

Anmeldung zum Jahresabschluss am 16.11.2019

Am 16. November ab 14.00 Uhr startet unsere traditionelle Jahresabschlussveranstaltung mit einer Wanderung. Wir treffen uns auf dem Parkplatz am Wisentgehege. Unser ehemaliger Vorsitzender Bernd Ockenfeld führt uns auf einem Rundwanderweg durch den Hallerbruch. Gegen 15.30 Uhr treffen alle Wanderer und Nicht-Wanderer am Energie- und Umwelt-Zentrum Eldagsen ein. Ein Mitarbeitender wird uns dort über die Ziele und Aufgaben des EUZ informieren.

 

Für das anschließende gemeinsame Abendessen ist eine Voranmeldung erforderlich. Es gibt vegetarische Spezialitäten oder Braunkohl und Bregenwurst zur Wahl. Der Preis beträgt jeweils 12 €, Getränke nicht inbegriffen. Wenn Sie der Tradition folgend Bilder oder Filme zeigen möchten, informieren Sie uns bitte vorher.

 

Die Anmeldung für Mitglieder und Gäste ist bis Ende Oktober bei Frau Adler unter Tel. 05041 - 97 17 92 oder per Email möglich.


Die Renaturierung der Ihme – Ein Erfolgsmodell auch für die Haller?

Der NABU Springe e.V. lädt für Dienstag, den 8. Oktober in das Museum in Springe am Burghof ein. Um 19:00 Uhr wird unser NABU-Mitglied Jürgen Basler einen Film über die seit 2007 erfolgte Renaturierung der Ihme bei Ronnenberg zeigen, und anschließend über den ökologischen Zustand der Haller berichten. Gäste sind herzlich willkommen.

 

Hinweis: Der ursprünglich geplante Vortrag zum Thema Pilze muss leider ausfallen.


Deisterwanderung am 06. Juli

Am 6. Juli 2019 fand eine Wanderung vom Lutherheim entlang des Deisters bis zur Tellkampfschule statt. Stadtförster und NABU-Mitglied Bernd Gallas berichtete von den großen Sorgen der Förster. Seit Jahrzehnten sterben die Ulmen, nun die Eschen und Erlen. Seit Mai 2018 fehlen in Springe ausreichende Niederschläge. Die oberen Bodenschichten sind ausgedörrt. Nicht nur die Fichten vertrocknen, auch etliche Buchen und andere Laubbaumarten sind schwer beschädigt.  In Zukunft muss sich die Stadtforst den Klimawandel stellen und trockenresistentere Bäume anpflanzen.

 

Dafür wurde mit Freude festgestellt, dass die Stadtforst entlang des Weges für offene Stellen gesorgt hat. Viele Blühpflanzen haben sich dort angesiedelt und wirken wie ein Magnet auf Insekten. So konnten viele Bienen, Hummeln und Schmetterlinge beobachtet werden.

 

Am Ziel konnten sich die 25 Teilnehmer an einer Erbsensuppe stärken, und sich am Solokonzert von Ralf Grabowski erfreuen. Für ihren unermüdlichen Einsatz wurden die NABU-Mitglieder Petra und Wolfram Heinemann mit Urkunde und Präsent geehrt.


Ferienpassaktionen 2019 - Unterstützer für 2020 gesucht

Gruppe von Kindern und Eltern auf einem Parkplatz
Vorbesprechung der Wanderung zur Ferienpassaktion 2019 - Foto: NABU Springe e.V.

Seit über 25 Jahren bietet der NABU Springe e.V. seine Mithilfe an dem Ferienprogramm der Stadt Springe an.

 

So wurde schon 1993 der Klassiker „Wo die Vögel wohnen“, eine Wanderung mit Nistkastenkontrolle entlang der Jägerallee von Karl Haverkamp angeboten.  Auch konnten damals Jugendliche zur morgendlichen Wanderung "Amsel, Drossel, Fink und Star"  ab 5:00 Uhr rund um den Katzberg teilnehmen.

 

In diesem Jahr führte der NABU Springe zwei Fledermausführungen am Volkspark und eine Wanderung mit Nistkastenkontrolle an der Jägerallee durch. Wir konnten uns über die Teilnahme von 90 Kinder mit ihren Eltern freuen. Die Teilnahme an den Veranstaltungen ist für die Kinder kostenlos.

 

Wir würden gern mehr Führungen anbieten, doch leider fehlen uns die ehrenamtlichen Helfer. Darum fragen wir Sie: Haben Sie Lust bei Führungen zu helfen, bzw. selbst eine Führung anzubieten?

 

Hier ein paar Ideen: 

  • Eine Gewässeruntersuchung
  • eine Waldbodenuntersuchung
  • der Ameisenhügel
  • Insekten und Pflanzen auf der Wiese
  • eine Nachtwanderung am Waldrand

Sie müssen dafür kein Experte sein. Machen sie mit und begeistern Sie unseren Nachwuchs für die Natur.


Einbau einer Sohlgleite im Sedemünder Mühlbach

Seit Jahren beklagt der NABU Springe den ökologischen Zustand des Sedemünder Mühlbaches. Ein erhebliches Problem stellt der Sohlabsturz an der Sägemühle dar (siehe Bild 1). Dieses Hindernis macht es Fischen und andere Wasserorganismen unmöglich den Sedemünder Mühlbach bis zur Quellregion aufzusteigen.

 

Aber auch andere kleinere Hindernisse machen es den aufwärts wandernden Gewässerorganismen nicht leichter. Ein solches stellt der Sohlabsturz an der Brücke Mühlenbusch in Altenhagen dar (siehe Bild 2). Trotz mehrfacher Zusagen des Unterhaltungsverbands UHV Nr. 26 Ilse-Hamel hat sich dort bis heute leider nichts getan.

 

Darum sind wir sehr dankbar, dass die Stadt Springe eine LKW-Ladung Wasserbausteine kostenfrei vor Ort abkippte. Am Samstag, den 13.07, haben nun acht Freiwillige des NABU Springe (siehe Bild unten) diese Steine zu einer Sohlgleite verbaut. Mit diesen Maßnahmen wurde nun zumindest an dieser Stelle die Durchgängigkeit für die Gewässerorganismen wiederhergestellt (siehe Bild 3).

 

Hinweis: Die Bilder können durch Anklicken vergrößert werden.

Fotos vom Mühlbach in Springe, Beschreibung siehe Text
Fotos vom Mühlbach in Springe, OT Altenhagen - Fotos: NABU/M. Borgolte

Hintergrund

Die Wasserrahmenrichtlinie aus dem Jahr 2000 fordert für alle Gewässer einen „guten Zustand“, spätestens bis zum Jahre 2027. Das bedeutet eine hohe Wasserqualität und gute Lebensbedingungen für die im und am Wasser beheimatete Tier- und Pflanzenwelt. Leider wird diese Europäische Richtlinie nur sehr zögerlich umgesetzt.

 

Im Bereich Springe fordert der NABU für die Bereiche Haller eine vollständige lineare Durchgängigkeit des Flusslaufes von der Mündung in die Leine bis zu den Quellen der Rambke. Hierzu gehört auch die Beseitigung der Hindernisse an der Hallemühle. Für den Gehlenbach fordern wir eine gerechte Wasseraufteilung zwischen Altem und Neuem Gehlenbach unterhalb der Holzmühle.

 

Gut gelauntes Gruppenfoto am Wegesrand in wetterfester Kleidung
Gruppenfoto, v.l.n.r. C. Albert, K. Borgolte, S. Stern, P. Heinemann, W. Heinemann, J. Debor, M. Jung - Foto: NABU/M. Borgolte

Fahrradtour zu den Weetzener Stapelteichen

Wie in den letzten Jahren, so bot auch in diesem Jahr Jürgen Basler eine Fahrradtour zu den Weetzener Stapelteichen an. Am Sonntag, den 16. Juni, trafen sich 10 Teilnehmer um 9 Uhr vor dem Rathaus zu der rund 30 km langen Radtour. Unterwegs wurde an verschiedenen Stationen angehalten, und den Teilnehmern Aspekte aus unserer Naturschutzarbeit gezeigt. So konnten wir die von der Stadt Springe extensiv gepflegten Rasenflächen hinter dem Rathaus, den vom NABU Springe e.V. angelegten Blühstreifen entlang der Streuobstwiese Rimkus und die neu angelegte Streuobstwiese in Alvesrode besichtigen.

 

Als wir in Weetzen ankamen hatten wir Glück. Der Kuckuck rief lautstark, die Störche fütterten gerade ihre drei Junge, der Eisvogel flog zur Begrüßung einige Runden vor der Beobachtungshütte. Neben den Wasserbüffeln konnten auch verschiedene Gänse-, Enten- und Reiherarten beobachtet werden.

 

Fotostrecke zur Fahrradtour bei schönem Wetter - Fotos: NABU/M. Borgolte


Orchideenführung am Springer Steinbruch

Der NABU Springe hat am Samstag, den 15.06.2019 die Region Hannover und den Bürgermeister der Stadt Springe zu einer Führung am Springer Steinbruch eingeladen. Bei sonnigem Wetter konnten wir unter der Leitung von Herrn Karl Haverkamp den Gästen verschiedene Orchideenarten wie Vogelnestwurz, Stendelwurz, Ragwurz, Knabenkräuter und Mückenhändelwurz zeigen. Wir haben uns bemüht, die politischen Vertreter auf die besondere Situation des Lebensraumes Steinbruch und Ski-Wiese aufmerksam zu machen.

 

Die fortschreitende Sukzession macht den Orchideen das Leben schwer. Um den Lebensraum zu erhalten sind in Zukunft umfangreiche Pflegemaßnahmen notwendig. Im Steinbruch müssen die auflaufenden Birken, Fichten und Cotoneaster (Zwergmispeln) entfernt werden. Die Ski-Wiese „Lichtes Tal“ müsste zweimal jährlich gemäht werden. Um den Boden nicht weiter mit Stickstoff anzureichern, müsste idealerweise das Mähgut entfernt werden.

 

Diese umfangreichen Arbeiten sind von uns „Hobby-Naturschützern“ allein nicht zu leisten. Wir hoffen, dass uns die Stadt Springe und die Region Hannover bei diesen Maßnahmen umfangreich unterstützt.  Wünschenswert wäre die Gründung eines Landschaftspflegeverbandes, welche diese Naturschutzarbeiten übernehmen könnte.

Gruppenfoto auf Waldlichtung bei schönem Wetter
Gruppenfoto der Orchideenführung - Foto: NABU/M. Borgolte

Tolle Idee: Spenden statt Geschenke

Herr Christoph Burkhardt bat zu seinem 60. Geburtstag Freunde und Bekannte, statt Geschenken  für den NABU Springe e.V, und für soziale Einrichtungen zu spenden.

 

So erhielten wir als Spende 100 Euro und möchten dafür ganz herzlich danken. Das Geld soll für den Kauf einer Wiese in Altenhagen verwendet werden. 

 

Wer auch diese großartige Idee „Spende statt Geschenk“ umsetzten möchte, kann gern direkt eine Spendenbox oder ein Spendennistkasten beim NABU Springe anfordern. Direkte Spenden sind auch möglich.

 

Weitere Informationen und Möglichkeiten findet man auf der Themen-Seite des Bundes.


Jubiläum - 40 Jahre NABU Springe e.V.

Festakt zum Gründungsjubiläum am 25.April 2019 im Ratskeller Eldagsen

Der NABU Springe hat zum 40-jährigen Gründungsjubiläum eingeladen, und rund 70 Gäste sind dieser Einladung gefolgt. Als Ehrengäste konnten wir den Landesvorsitzenden des NABU Niedersachsen. Herrn Holger Buschmann, die Ministerin für Ernährung Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Niedersachsen Frau Barbara Otte-Kinast, den Bürgermeister der Stadt Springe Herrn Christian Springfeld, die stellvertretenden  Regionspräsidentin Frau Petra Rudszuck und Vertreter der Fachgruppe Ornithologie "Karl Bartels" aus Waren begrüßen.

 

Nach der Begrüßung durch die 1. Vorsitzende Frau Rita Nickel und den Grußworten der Ehrengäste spielte die 2. Klasse der Grundschule Hallermundt unter der Leitung ihrer Klassenlehrerin Frau Anke Schrötke ein Theaterstück auf. Anschließend hielt Michael Borgolte eine Rückschau über die 40 Jahre Naturschutzarbeit des NABU Springe e.V. und präsentierte anschließend eine detaillierte „Wunschliste“ an verschiedene Institutionen, wie Landwirt-schaftsministerium, Region Hannover, Stadt Springe, Realverbände, Landwirte, Wasserverbände, Forst sowie an alle Bürger und Gartenbesitzer, sich mehr für den Naturschutz einzusetzen.

 

Vor dem gemeinsamen Mittagsimbiss wurden mehrere Mitglieder geehrt. Besonders sind hierbei Rudi Krause, Wolfgang Brandt und Bernd Ockenfeld hervorzuheben, welche durch den Landesvorsitzenden Holger Buschmann zu Ehrenmitgliedern des NABU ernannt wurden.

 

Wir danken allen, die an der Gestaltung diese Feier mitgewirkt haben, besonders auch denjenigen, die uns zusätzlich finanziell unterstützt haben. Ohne diese Spenden wäre die Gestaltung dieser besonderen Feier nicht möglich gewesen.

 

Fr. Nickel auf einer kleinen Bühne mit einer Präsentation im Hintergrund
Rita Nickel, 1. Vorsitzende des NABU Springe eröffnet die Feierlichkeiten; Foto: NABU Springe

Die frisch gewählte neue Vorsitzende des NABU Springe, Frau Rita Nickel, eröffnet die Jubiläumsfeier und führt durch das Programm. Höhepunkt der Veranstaltung werden die Ehrungen der langjährigen Mitglieder, die sich über ganze Jahrzehnte um den Verein und den konkreten Naturschutz "vor der Haustür" verdient gemacht haben.

Hr. Buschmann auf einer kleinen Bühne mit einer Präsentation im Hintergrund
Grußwort von H. Buschmann, Landesvorsitzender des NABU Niedersachsen; Foto: NABU Springe

Ein Ziel des NABU sei die Umstellung auf regenerative Energie, aber der Standort muss auch passen.
Fledermäuse, der Rotmilan oder der Mäusebussard dürfen nicht gefährdet werden...

Fr. Otte-Kinast spricht zu den Besuchern in ein Mikrofon
Grußwort von B. Otte-Kinast, Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Niedersachsen; Foto: NABU Springe

Frau Otte-Kinast warb dafür, dass Landwirte und Naturschützer besser zusammenarbeiten sollten.

Sie machte zusätzlich deutlich, dass immer mehr Landwirte Leistungen im Sinne des Naturschutzes erbringen.

Der Anteil der Landwirte die auf ökologischen Landbau umstellen stieg im letzten Jahr in Niedersachsen

um weitere 170 Betriebe an.

Hr. Springfeld spricht zu den Besuchern in ein Mikrofon
Grußwort von C. Springfeld, Bürgermeister der Stadt Springe; Foto: NABU Springe

Die Familie Springfeld ist dem NABU Springe beigetreten. So konnte der Mitgliederbestand um weitere 6 Naturschützer ansteigen. Wir sagen herzlich „Willkommen“. Des Weiteren versprach Herr Springfeld, sich dafür einzusetzen, dass der NABU Springe eine beratende Stelle im Umweltschutzausschuss erhält.

Hr. Kremp spricht zu den Besuchern in ein Mikrofon
Vortrag von K. Kremp aus Waren; Foto: NABU Springe

Klaus Klemp bedankte sich für den jahrelangen Kontakt mit dem NABU Springe und machte auf die Veränderungen der Landwirtschaft in Mecklenburg mit den immer größer werdenden Schlägen (bis 1000 Hektar) deutlich

und warnte vor dramatischen Folgen für die Natur.

Gruppenfoto der Ehrung
Gruppenfoto der Ehrung; Foto: NABU Springe

Ehrungen: Peter Heidrich, Barbara Heidrich, Karl Haverkamp, Ingried Lieberum, Ingo Willenbockel, Karl Friedrich Hahn, Ilsemarie Adler, Rudi Krause und Jürgen Basler.

 

Ganz links Rita Nickel (1. Vorsitzende),

rechts Holger Buschmann (NABU Landesverband) und Michael Borgolte (2. Vorsitzender)


Bei Familie Overesch sind Schwalben willkommen!

Rauchschwalbe in ihrem Nest unter der Stalldecke
Rauchschwalbe in ihrem Nest unter der Stalldecke; Foto: NABU/G. Wall

Mit dem Projekt „Schwalben willkommen“, will der NABU auf die Situation der Schwalben aufmerksam machen. Anlass für diese Initiativen gaben die schwindenden Schwalben-Bestände, verursacht zum Beispiel durch die mutwillige Zerstörung der Nester, Sanierungsmaßnahmen ohne vorgeschriebenen Gebäudebrüterschutz, durch die fortschreitende Versiegelung der Landschaft, die weitere Intensivierung der Landwirtschaft und den hohen Pestizideinsatz. Dadurch fehlt es Schwalben an Nestbaumaterial, geeigneten Nistplätzen und ausreichend Nahrungsquellen.

 

Der NABU Springe überreichte eine Schwalbenplakette an die Familie Overesch und würdigt damit das private Engagement für unsere beliebten Sommerboten.

 

Im Rahmen des Projekts informiert der NABU darüber, wie Schwalbenschutz funktionieren kann. Außerdem werden Naturfreunde gewürdigt, die sich für den Schwalbenschutz einsetzen. Zu den Bemühungen des NABU gehören der Erhalt naturnaher Lebensräume, Informationen über einfache Maßnahmen, zum Beispiel die Anlage von Lehmpfützen und die Anbringung von Kunstnestern und Kotbrettchen an geeigneten Standorten.

 

Ab Mitte April kommen die Schwalben aus Afrika zurück. Es herrscht bereits wieder reger Flugverkehr zum Nest, meist brüten sie zwei Mal erfolgreich, bis sie sich im Oktober sammeln, um gen Süden zu ziehen. An den Hausfassaden befinden sich die Nester der Mehlschwalbe, erkennbar an den weiß befiederten Beinen und den leuchtend weißen Bürzel. Die Rauchschwalbe, im Englischen heißt sie Stallschwalbe, brütet im Inneren von Gebäuden. Sie ist von anderen Schwalben durch die rotbraune Gesichtsmaske und die langen Schwanzspieße zu unterscheiden. In sandigen Steilufern brütet in Deutschland auch die Uferschwalbe. Sie ist die kleinste einheimische Schwalbe.

 

 „Schwalben sind eine wichtige und wertvolle Art unserer heimischen Kulturlandschaft und verdienen unseren besonderen Schutz“, so Mareile Oelllrich-Overesch anlässlich der Verleihung. „Ich freue mich immer, wenn ich im Sommer die Schwalben bei ihren akrobatische Flugmanövern beobachten kann."

 

Baumaterial für den Nestbau finden die Schwalben bei Familie Overesch auf der ausgetretenen Pferdekoppel. Dank der großen Weideflächen mit den vielen Pferden sind auch immer ausreichend Insekten vorhanden. Im letzten Jahr waren 38 Schwalbennester besetzt. Auch der Turmfalke konnte 3 Junge erfolgreich im angebrachten Schleiereulenkasten großziehen.

 

Weitere Informationen zum Schwalbenschutz und zur Bewerbung für die Plakette „Hier sind Schwalben willkommen“ auf der Aktionsseite unter NABU.de. Dort finden Sie auch den NABU-Leitfaden zum Schwalbenschutz als PDF-Download.

 

Gruppenfoto mit Urkunde und Plakette in der Hand
Philipp, Mareile, Georg und Bernds Overesch, Michael Borgolte; Foto: NABU/G. Wall

Frühwanderung am Ziegeunerwäldchen


Gewässeruntersuchung am Gehlenbach

Eine Gruppe von Personen beugt sich über einen Bachlauf.
D. Salzwedel (sitzend, ALG), J. Basler (NABU), Bürgermeister C. Springfeld mit Kindern, D. Schmidt (ALG); Foto: NABU/M. Borgolte

Dirk Schmidt und Detlef Salzwedel von der Arbeits-gemeinschaft Limnologie und Gewässerschutz e.V. (ALG) unter-suchten am 11.05.2019 den Gehlenbach im Bereich der Brücke Holzmühle am kleinen Deister.

 

Anhand makroskopischer Indikatorenorganismen wurde die Wassergüte des Gewässers beurteilt. Dazu werden mithilfe eines normalen Küchensiebes die Tiere aus dem kühlen Bach gefangen, bestimmt und an-schließend wieder unversehrt in Freiheit entlassen.

 

 

Gefangen wurden Strudelwürmer, Schnecken, Krebstiere, Eintagsfliegenlarven, Steinfliegenlarven und Köcherfliegenlarven. Die Auswertung ergab die Gewässergüteklasse I bis II. Der Gewässerverlauf wird als naturnah eingestuft.

 

Ein großes Problem des Gehlenbaches stellt das Abschlagsbauwerk unterhalb der Holzmühle dar. Die Wasseraufteilung zwischen dem „Alten Gehlenbach“ und dem seit 1841 erstellten „Neuen Gehlenbach“ funktioniert praktisch nicht. Dieses Wasserbauwerk verhindert neben anderen Bauwerken außerdem noch die ökologische Durchgängigkeit des Gewässers von der Leine über die Haller bis zur Quellregion.  Hier besteht dringender Handlungsbedarf, diese Störstellen zu beseitigen.

 

Es folgen die Bildbeschreibungen für die Diashow:

  • Bild 1: Steinfliegenlarve (mit zwei Schwanzfäden), Eintagsfliegenlarve und Krebse;
  • Bild 2: Hier. Aufteilungsstelle „Alter“- „Neuer Gehlenbach“
  • Bild 3: Der „Alte Gehlenbach“ liegt bereits trocken. Eine gerechte Wasseraufteilung funktioniert hier nicht.
  • Bild 4: „Alter Gehlenbach“ Sohlabsturz Landstraße L 442 unterhalb des Abschlagsbauwerkes
  • Bild 5: „Neuer Gehlenbach“.  Dieser Absturz stellt ein unüberwindliches Hindernis für Fische und Kleinlebewesen dar.

Fotos: NABU / M. Borgolte

  


Ein neuer Schleiereulenkasten für den Kirchturm der St. Andreas Kirche in Springe

Großaufnahme eines Gesichts einer Schleiereule
Schleiereule - Foto: NABU/I. Ludwichowski

 

Die Schleiereule brütet als Kulturfolger gern in Scheunen und Kirchtürmen. Aus diesem Grunde haben wir, mit freundlicher Genehmigung des Herrn Pastor Klaus Fröhlich, im Kirchturm der St. Andreas Kirche einen Schleiereulenkasten aufgebaut.

 

Karl Haverkamp hat den ca. 1,00 m langen Kasten in seiner Werkstatt vorgefertigt. Michael Borgolte und Jürgen Basler haben diesen den Turm hinaufgetragen und vor einer vorhandenen Öffnung montiert. Nun hoffen wir, dass sich dort die Schleiereulen einfinden werden.

 

Die St. Andreas Kirche wurde vor Jahren mit der NABU Auszeichnung „Lebensraum Kirchturm“ ausgezeichnet. Der Turmfalke brütet dort regelmäßig, auch hat sich eine Kolonie Dohlen im Kirchturm angesiedelt.

Zwei Männer in Arbeitskleidung stehen an einem großen Holzkasten an der Mauer
J. Basler u. M. Borgolte mit dem Schleiereulenkasten - Foto: Küsterin S. Schmidt
Gebälk mit großem Nest aus Ästen in der Ecke
Brutnester der Dohlen im Kirchturm - Foto: Küsterin S. Schmidt

Neues von der Streuobstwiese Alvesrode

Begrenzungszaun, dahinter das Erdloch und daneben ein Sandhaufen mit Schaufel
Sandfläche für Wildbienen im Bau - Foto: NABU/M. Borgolte

„Baut ihr da einen Krötenteich?“

 

Nein, wir schaffen einen Lebensraum für Wildbienen. Nahezu 75 % der nestbauenden Bienen nisten in Erdboden, offenen vegetationsfreien oder schütter bewachsenen Boden. Der Oberboden wurde von Jürgen Basler und Michael Borgolte auf ca. 30 cm ausgehoben und seitlich gelagert (siehe oberes Bild). Das Loch wurde anschließend mit 2 m³ Sand aufgefüllt.

Begrenzungszaun vom Grundstück, davor eine Fläche mit Sand und Erdwall darum
Sandfläche für Wildbienen - Foto: NABU/M. Borgolte

Das Loch wurde anschließend mit zwei Kubikmetern Sand aufgefüllt, das Ergebnis ist auf dem zweiten Bild zu sehen.

Die Sandbienen bauen im Frühling wie ein Bergmann Gänge in den Boden. In diesen Gängen werden Kammern für die Bienenlarven angelegt. Die solitären Bienen tragen Pollen vermischt mit Nektar ein. Auf diesen legt die Biene ein Ei und schließt die Kammer mit einer Wand zu. Ist das Nest fertig, wird der Nesteingang mit Mörtel aus Erde und Spucke verschlossen. Das Leben der Sandbiene ist damit zu Ende. Die Brut wird ausschließlich von dem Weibchen betreut. Die Männchen leben nur für die kurze Zeit des Hochzeitsfluges.

 

Nach einigen Tagen schlüpfen die Larven sie fressen den Nahrungsvorrat auf und verwandeln sich in eine fertige Wildbiene. Ein Jahr später, im nächsten Frühling beißen sich die jungen Wildbienen durch die Wände ihrer Kammer und krabbeln aus dem Nest. Zuerst die Männchen, Tage später die Weibchen.

Zeichnung eines Wildbienenbaus mit horizontalen Gängen unter der Erde
Skizze: Naturschutz Wildbienen/Martin Klatt

Nun können die Wildbienen „einziehen“!


Frühlingsgefühle bei den Wildbienen

Passend zu unserer Aktion zum Schutze der Wildbienen (siehe oben) haben wir hier noch ein paar sehr romantische aktuelle Fotos, die wir Ihnen nicht vorenthalten wollen.

 

Hier handelt sich um die Frühlings-Seidenbiene (Colletes cunicularius). Der dichte "Bart" und die buschige Behaarung (frontal gesehen) sind bei den Männchen gute Erkennungsmerkmale! Die Nester werden bevorzugt auf waagerechten Flächen im lockeren Sandboden, häufig in großen Kolonien angelegt. Pollen und Nektar werden bevorzugt von Weiden (Salix) gesammelt. Die Überwinterung findet als bereits fertig entwickeltes Insekt innerhalb der Brutzelle statt.

 

Fotoreihe: NABU/M. Borgolte


Hände weg von „hilfslosen“ Jungvögeln!

Amselküken auf Steinmauer
Amselküken - Foto: NABU/W. Wimmer

Jedes Jahr zur Brutzeit häufen sich die Fundmeldungen über scheinbar hilflose Jungvögel und anderer Tierkinder, die aus dem Nest gefallen sind. Man sollte kein falsches Mitleid haben, und die Tiere auf keinem Fall gleich mitnehmen, sondern sie an Ort und Stelle belassen.

 

Der Schein trügt häufig, denn die Jungen vieler Vogelarten verlassen ihr Nest, bevor ihr Gefieder vollständig ausgebildet ist. Meist handelt es sich nicht um Waisen, sondern um fast flugfähige Jungvögel mit relativ vollständigem Gefieder, die durch Bettelrufe noch mit ihren Eltern in Verbindung stehen. Sobald der Mensch sich entfernt, können sich die Eltern wieder um ihre Kinder kümmern.

 

Wildtiere sind von Natur aus vielfältigen Gefahren ausgesetzt. Dies gilt ganz besonders für Jungtiere, die die Nahrungsgrundlage anderer Tiere sind. Oft kommen sie aber auch durch Unerfahrenheit zu Schaden. In der Natur erreichen beispielsweise zumeist weniger als jeder Fünfte der jungen Sperlingsvögel eines Jahrgangs die Geschlechtsreife. Derartige Verluste werden dadurch ausgeglichen, dass die meisten Kleinvögel mehrmals im Jahr brüten. Daher macht es zur Bestandserhaltung keinen Sinn, aufgefundene Jungvögel aufwändig von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang artgerecht durch Menschenhand aufzupäppeln.  Und schließlich: Wie soll sich ein Jungvogel, anschließend wieder in freier Natur zurechtfinden?

 

Darüber hinaus ist es nach dem Naturschutzgesetz gar nicht erlaubt, Singvögel mit nach Hause zu nehmen.

 

Wünschen wir den kleinen Jungvögeln einfach genug Kraft, Gesundheit und ein klein wenig Glück in der schwierigen Zeit.


Problem Katzen und Singvögel

Katze auf Rasenfläche
Hauskatze - Foto: NABU/H. May

Bis vor einigen Jahrzehnten wurden überzählige Katzen nicht nur in der Feldflur, sondern auch in Hausgärten mit Kleinkalibergewehren abgeschossen, oder in Fallen gefangen und dann oft getötet. Dabei wurde vielen Katzen großes Leid zugefügt, ohne dies Problem der großen Katzenvermehrung zu lösen. Kastration und Kennzeichnung, die Einführung einer sog Katzensteuer könnten, sofern sie flächen-deckend durchgeführt werden, die Katzenüberpopulation erheblich eindämmen.

 

Ein großes Problem für die Vögel in unseren Gärten stellt die verwilderte Hauskatze, der sog Freigänger dar. Sie sind oft gezwungen ihren Nahrungsbedarf, außer über menschliche Abfälle komplett durch die Jagd auf Kleintiere zu decken. Manch ein hochgradig geschützter Vogel, Reptil oder Insekt werden von den Katzen, oft auch aus Langeweile geholt. Wenn es gelänge, die Bestände verwilderter Hauskatzen zu reduzieren, wäre das Problem sicherlich auf ein erträgliches Maß verringert.

 

Lassen Sie ihre Katze vor allem in den Monaten April und Mai am besten nicht aus dem Haus oder zumindest nicht unbeaufsichtigt ins Freie. Höchst sinnvoll wäre es, die Ausstattung von Katzen mit Glöckchen, elektronischen Piepsern oder farbigen Halsbändern, welche die Katzen für Vögel und andere Tiere besser sichtbar machen, vorzuschreiben.


April: NABU und Lebenshilfe Springe pflanzen insektenfreundliche Sträucher im Bennigsener Freibad

Gruppenfoto auf einer Wiese
Gruppenfoto: NABU/C. Albert

Zusammen mit der GALA, der Arbeitsgruppe Garten und Landschaftsbau der Springer Lebenshilfe e.V., haben Mitglieder des NABU Springe e.V. im Bennigsener Freibad fünfzig insektenfreundliche Blühsträucher und Büsche gepflanzt. Durch den Aushub vom nahe gelegenen Regenrückhaltebecken war an der Westseite der großen Liegewiese im Freibad ein ca. 50 Meter langer, drei Meter breiter und etwa zwei Meter hoher Erdwall entstanden. Eine ideale Möglichkeit, hier den kahlen Wall mit blühfreudigen Büschen und Sträuchern zu verschönern. Dies meinte auch die Geschäftsführerin des Freibades, Frau Martina Riemer, die über den Bennigsener Ortsrat von der NABU-Aktion „Springe blüht auf!“ erfuhr und sich spontan mit der Bepflanzung einverstanden zeigte.

 

So wurden an einem Vormittag jeweils zehn Traubenkirschen, Schwarzdorn, Heckenrosen, Holunder und Gemeine Schneebälle in die feuchte Erde gebracht. Die Zusammenstellung der Pflanzen wurde so gewählt, dass einerseits im Jahresverlauf zeitlich versetzt stets einige Sträucher blühen, die andererseits später auch noch Vogelnahrung (Beeren) bereitstellen. Speziell im Schwarz-dorn können geschützte Vogelnester gebaut werden.

 

Nach gut zwei Stunden war der gemeinsame Arbeitseinsatz zu Ende. Die NABU-Aktiven Wilfried Pilz und Christian Albert freuten sich gemeinsam mit der Betreuerin Anina Opitz von der Lebenshilfe und ihren drei tüchtigen Mitgliedern der GALA, sowie der Freibadgeschäftsführerin, Frau Riemer, über das Pflanzergebnis. Bleibt zu hoffen, dass die Neuanpflanzungen dem Namen der Aktion „Springe blüht auf!“ alle Ehre machen.

 

Gleich nach Ostern, vor Eröffnung des Freibades, wird zudem noch ein Blühstreifen mit Wildblumen am südlichen Rand der Liegewiese angelegt. Auch hier ist der NABU Springe maßgeblich beteiligt.   


Springe blüht auf! - Aktionen im März 2019

Die neue Gartensaison steht vor der Tür. Passend dazu startet die Aktion "Wir bringen unsere Stadt zum Blühen".

 

Jeweils freitags am 8., 15., 22. und 29. März 2019 haben wir von 10-12 Uhr einen Infostand auf dem Springer Wochenmarkt (gegenüber Christoffer Sanitär + Heizung GmbH) und verteilen die "Springer Blühmischung"!

 

Am 15. März 2019 findet ein Sonderstammtisch zu diesem Thema um 18 Uhr im Museum auf dem Burghof statt.

 

Holen Sie sich Ihre Saattüte, bringen Sie die Samen in die Erde und warten Sie auf das Ergebnis. Mehr Informationen finden Sie auf unserer Aktionsseite.

Saattüte mit Mohn und Kornblumen vor blauem Himmel darauf
Saattüte "Springe blüht auf!" - Grafik: NABU/S. Kirsch

Arbeitseinsatz an der Streuobstwiese Mühlenbrink

Gruppenbild am Pickup-Truck, ein Acker im Hintergrund
Arbeitseinsatz für den NABU, v.l.n.r. F. Kewel, J. Basler, M. Jung - Foto: NABU/M. Borgolte

Zum zweiten Arbeitseinsatz 2019 trafen sich vier Mitglieder des NABU Springe e.V. am Samstag, den 16.02, bei strahlendem Wetter an der Streuobstwiese Mühlenbrink.

 

Einige der 2013 gepflanzten Bäume hatten im letzten Jahr "zu viel getragen“. Diverse abgeknickte Äste mussten zurückgeschnitten werden. Insgesamt macht die Streuobstwiese aber einen vitalen Eindruck.

 

Den Helfern ein herzliches Dankeschön!


Heckenpflege am Ziegeunerwäldchen am 09.02.2019


Einladung zur Exkursion vom 26.-28.04.2019 ins Harlingerland

Ein Luftbild des Woldenhofes, im Zentrum ist eine historische Mühle zu sehen.
Der NABU Woldenhof - Foto: NABU/Woldenhof

Von Katherina Meier

Springe, 14.01.2019

 

Vom 26. bis 28. April 2019 veranstaltet der NABU Springe e.V. eine Exkursion ins Harlingerland. Geplant ist unter anderem ein Besuch der Seehundstation in Norddeich, des NABU Woldenhofes sowie der Harlebucht.

 

Willkommen sind sowohl Mitglieder als auch Nicht-Mitglieder. Details können Sie der PDF-Datei entnehmen. Wir freuen uns auf Sie.


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Wisente im Wald - Foto: NABU/C. Heinrich
Wisente im Wald - Foto: NABU/C. Heinrich