Adebar (Weißstörche) am Ziegeunerwäldchen

Storchenpaar auf dem Nest
Storchenpaar auf dem Nest - Foto: NABU/M.Borgolte

Vor 22 Jahren, im April 1998 hat Thomas Maschke in Zusammenarbeit mit dem damaligen Energieversorger Hastra auf dem NABU Grundstück östlich am Ziegeunerwäldchen ein Storchennest errichtet (NDZ 8.04.1998).

 

Zwar wurden in den letzten Jahren immer wieder Störche am Ziegeunerwäldchen gesichtet, aber es kam nie zu einem Brutversuch. Nun endlich hat sich ein Paar dauerhaft angesiedelt!

 

Am 12.04 dieses Jahres konnten 5 Störche am Ziegeunerwäldchen gesichtet werden. Seit dem 16.04. begann nun ein Paar ein Nest zu bauen. Das Männchen trägt einen Ring DEH HK 087 der Vogelschutzwarte Hiddensee. Dieser ist 2012 in Gommern bei Magdeburg beringt worden. 2017 tauchte der Storch als Brutvogel in Vörie auf, 2018 war er dann Brutvogel in Bredenbeck und 2019 in Ditterke. Aus der Historie von DEH HK 087 erklärt sich der Ansiedlungsgrund sehr einfach. Der Storch versucht nunmehr zum 4. Mal im Calenberger Land zu siedeln!

 

Er ist ein "armes Schwein", weil er als Ostzieher, später als die Westzieher, erst im April zurückkommt und dann immer seine Vorjahresnester besetzt vorgefunden hat und ausweichen musste, vermutet der der örtliche Storchenbeauftragte Herr Dr. Löhmer.

 

Der NABU Springe hat mit den örtlichen Jagdpächter eine verlängerte Jagdruhe vom Januar bis in den August vereinbart, so dass alle Vogelarten in Ruhe ihr Brutgeschäft nachgehen können. Wegen der Trockenheit im Frühjahr gab es nur wenige Frösche, und die Mäuse wurden im nassen Februar stark dezimiert. Trotzdem schafften es die Störche zwei Junge großzuziehen.

 

Die letzte Storchenbrut wurde 1937 im Stadtgebiet Springe nachgewiesen.

 

Es ist ein Erfolg des örtlichen Naturschutzes (NABU, Biotop, Vogelschutzkomitee) in Springe, dass auf den umfangreichen renaturierten Flächen im 116 ha großen Landschaftsschutzgebietes Hallerniederung ein potenzieller Lebensraum für viele bedrohte Arten geschaffen wurde.

 

Die Ansiedlung unseres NABU „Wappenvogels“ sollte uns noch mehr anspornen, Zeit und Geld für den Naturschutz zu investieren. Der NABU Springe hat in der Vergangenheit und wird auch in der Zukunft im Rahmen seiner finanziellen Möglichkeiten Grundstücke kaufen und naturschutzgemäß gestalten. Denn nur wenn ausreichend naturnahe Flächen vorhanden sind, können sich Störche und andere bedrohte Arten ansiedeln und ihre Jungen großziehen. In der umliegenden „Calenberger Agrarsteppe“ wäre dieser Erfolg nicht möglich gewesen.

 

Unsere Flächen müssen in regelmäßigen Abständen gepflegt werden, für diese Arbeiten können wir Verstärkung gebrauchen. Vielleicht bekommen sie Lust, beim NABU aktiv mitzumachen? Wie wir hier sehen können, die Arbeit für den Umweltschutz hat sich gelohnt.

Weiterführende Infos: Zur Weißstorchbilanz 2020 und dem Vogelportrait bei NABU-Niedersachsen.de

Schnappschüsse der zwei Jungen im Nest

Fotos: NABU/M. Borgolte