Berichte der Stiftung

Neuanlage einer Streuobstwiese in Altenhagen I

In den letzten drei Jahren hat unsere NABU-Stiftung in Altenhagen I „Im Hagen“ 5.500 m ² Grünland erworben, um es zu einer Streuobstwiese aufzuwerten.

 

Zurzeit betreut der NABU Springe über 120 Obstbäume in Springe. Diese müssen regelmäßig beschnitten werden, damit sie gesund ein hohes Alter erreichen können. Dann sind sie auch für selten gewordene Vogelarten wie den Gartenrotschwanz und den Steinkauz interessant.

 

Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen Mitteleuropas. Sie sind wahre Naturschätze, bis zu 5.000 Tier-und Pflanzenarten tummeln sich auf Streuobstwiesen. Tiere finden hier Nahrung und Schutz vor Witterung und Feinden, vielfältige Nistmöglichkeiten und sichere Verstecke für ihren Nachwuchs. Bevor es zu diesem Artenreichtum gelangen kann, sind allerdings viel Arbeit und ein langer Atem erforderlich.

 

Zwanzig hochstämmige Obstbäume, darunter vierzehn zum Teil selten gewordene Apfelsorten, sowie weitere sechs Birnen- und Kirschbäume wechselten von der Baumschule Kewel/Paprotny aus Eldagsen zu ihren endgültigen Standplätzen auf das NABU-Grundstück. Zusätzlich fanden dort auch zwei Linden ihre neue Heimat.

Linden dienen im Spätsommer des Jahres den Insekten als wichtige „Energietankstelle“.

 

Die Niedersächsische BINGO-Umweltstiftung hat sich dankenswerterweise an den Kosten der Pflanzen und Zubehör beteiligt. Herzlichen Dank gab es vom NABU-Vorstand auch für Frau Angelika Freier, die eine Sommerlinde gestiftet und auch noch tatkräftig mitgewirkt hat.

 

In der milden Winterluft war ausschließlich körperliche Arbeit angesagt. Aufgrund der „Corona Verordnung“ wurde im kleinen Kreis mit 10 durchgeimpften Helfern die 22 Bäume eingepflanzt und mit einem Wühlmaus- und Verbißschutz versehen. Im nächsten Jahr ist beabsichtigt, die Fläche einzuzäunen, damit Schafe die Wiese als natürlicher „Rasenmäher“ pflegen können.

 

Bericht: M. Borgolte und C. Albert , Springe, den 29.12.21

 

 

Hinweis: Zum Vergrößern der Bilder einfach auf das entsprechende Bild klicken.


Stadtwerke und NABU-Stiftung Springe pflanzen Obstbäume

„Springe blüht auf“ - Dieses vom NABU-Springe bereits in 2018 mit diversen Maßnahmen unterlegte Motto gilt auch heute noch. Schon damals sind durch Vermittlung von Bürgermeister Springfeld erste Kontakte zwischen NABU-Stiftung und den Stadtwerken entstanden mit dem Ziel, im Zuge des Neubauvorhabens „Am Biermannskamp“ auch naturfreundliche Grünflächen anzulegen.

 

Nach witterungs-und coronabedingten Verzögerungen war es jetzt endlich soweit. Auf dem weitgehend fertig-gestellten Betriebsgelände ist ein Grundstück von rd. 1300 qm für Mensch und Natur reserviert worden, das jetzt am 03. Dezember mit sieben verschiedenen hochstämmigen Obstbaumsorten, Apfel, Birne und Süßkirsche in einer Gemeinschaftsaktion bepflanzt wurde.

 

Geschäftsführer Marcus Diekmann griff selbst mit zum Spaten und unterstützte tatkräftig seine beiden Mitarbeiter bei den Erdarbeiten. Für die NABU-Stiftung waren die Vorstandsmitglieder Günther Wall und Christian Albert im Einsatz. Nach Ausheben ausreichend großer Pflanzlöcher, der Anbringung eines Drahtgeflechtes um das Wurzelwerk als Wühlmausschutz, dem Einschlagen der Stabilisierungspfähle und schließlich dem Befestigen der jungen Bäume mit Kokosgarn war die Arbeit nach gut einer Stunde erledigt.

 

Vorausgegangen war ein Planungsgespräch, bei dem die Vertreter der NABU-Stiftung Vorschläge für eine natur- und insektenfreundliche Grundstücksgestaltung einbringen konnten. So wurde bereits im Vorfeld die Umrandung des Grundstücks mit Blühsträuchern und Büschen wie Pfaffenhütchen, Heckenrose, Schneeball, Roter Hartriegel, Hasel u.a.m. mit bei Vögeln und Insekten beliebten Gehölzen versehen.

 

Die nun vorgenommene sinnvolle Ergänzung durch alte Obstsorten, geliefert von der heimischen Baumschule Kewel/Paprotny, lassen bereits jetzt erkennen, dass hier ein kleines grünes Refugium inmitten eines zweckmäßig gepflasterten Betriebshofes entsteht. Nicht nur der Natur wird damit gedient, sondern auch den Beschäftigten der Stadtwerke, für die dies auch ein Ort der Entspannung sein wird.

 

Insofern ist dieses kleine Kooperationsprojekt noch nicht abgeschlossen, denn im nächsten Jahr sollen zur Vollendung der Maßnahme die Einrichtung einer hölzernen Sitzgruppe, die Zuwegung dorthin, Nisthilfen für Vögel und Insekten und die Anlage eines Blühstreifens folgen. Und danach? Sollen sich die Menschen zu gegebener Zeit an der kleinen Naturoase erfreuen und später das Obst der von der Belegschaft mit entschiedenen Obstsorten als „Pausensnack“ direkt vom Baum genießen.

 

Gez. Christian Albert , Springe , den 03.12.21

 

Bild 1: Geschäftsführer Marcus Diekmann greift zum Spaten und verfüllt das Pflanzloch

Bild 2: Kevin Hoschke beim Einschlagen der Holzpfähle

Bild 3: Günther Wall fixiert einen jungen Obstbaum mit Kokosgarn

 

Gruppenbild:

Nach getaner Arbeit: (v.ln.r.) Stadtwerke Geschäftsführer Marcus Diekmann, NABU Vorstandsmitglieder Christian Albert und Günther Wall, Oliver Arnold und Kevin Hoschke (Stadtwerke)


Zukunft leben - Springe blüht auf!

Vom Schottergarten zur Blühoase...

Hauseingan mit Betonplatten und Schotterflächen, drei traurige Pflanzen in Steintöpfen
Schottergarten als Negativbeispiel - Foto: NABU/D. Korsawe

…so titelt der brandaktuelle Flyer, herausgegeben von der St. Andreas-Gemeinde Springe in Kooperation mit der NABU-Stiftung Springe, der am Freitag den interessierten Marktbesuchern in Springe ausgehändigt wurde. Und nicht nur das: am Informationsstand des o.g. Gemeinschaftsprojektes gab es nicht nur praktische Hinweise dafür, wie man naturfeindliche Schottergärten in Blühoasen umwandelt, sondern auch handfeste Fragen zur Natur und Umwelt.

 

Für richtige Antworten der zum Teil kniffligen Fragen winkte als Anerkennungspreis ein kleiner Pflanztopf mit insektenfreundlichen Stauden oder Kräutern, die vom Gärtner und Beteiligten des Projektes, Bernhard Jaesch aus Bennigsen, dafür angeliefert wurden. Zwischen Helmkraut, Flockenblume, Edelgermander, Berglauch und weiteren fünf verschiedenen Pflanzen konnte wählen, wer zum Beispiel wusste, dass eine Honigbiene nur ganze 0,1 Gramm wiegt, die Hummel täglich ca. 2000 Blüten bestäubt oder allein in Niedersachsen täglich die Fläche von ca. 13 Fußballfeldern der Natur durch Versiegelung entzogen wird.

 

Auf die ernste Quizfrage, ob Schottergärten zulässig, nicht zulässig oder sogar strafbar seien, kam erfreulicherweise von allen Teilnehmern die eindeutige Antwort „unzulässig, weil umweltfeindlich“. Nicht wenige meinten sogar, von der Strafbarkeit gehört zu haben, die aber für das Land Niedersachsen (noch) nicht gilt, so Christian Albert, der für die NABU-Stiftung Springe Naturlandschaft Deister und Haller den Infostand mit betreute.

 

Erfreut und positiv überrascht zugleich zeigten sich auch Karin Müller-Rothe von der St. Andreasgemeinde und Bernd Thörner, vom naturkundlichen Wissen, insbesondere bei der älteren Generation. Vielen wurde auch klar: es gibt einen krassen Widerspruch zwischen (mehr) Schottergärten einerseits und der Notwendigkeit zu mehr Klimaschutz andererseits. Erstes Fazit der drei Standbetreuer:  es hat sich gelohnt, mit den Besuchern des Springer Marktes ins Gespräch zu kommen und die Problematik „Schottergärten“ in den Fokus zu rücken. Dennoch: obwohl auch hier bei den über fünfzig Standbesuchern wie auch bei der Mehrheit der Bevölkerung Naturschutz für wichtig erachtet wird, Blumen vor der Haustür Gefallen finden und Klimaschutz eindeutig bejaht wird, werden immer mehr Hausgärten versteinert.

 

Dem entgegen zu wirken, aufzuklären und an einem Pilotprojekt aufzuzeigen, dass die Renaturierung von Schottergärten kein Hexenwerk, sondern mit gutem Willen machbar ist, war und ist das Ziel der deshalb entstandenen Interessengemeinschaft. Ehrenamtliche aus nachbarschaftlich gesinnten Bürgern und Bürgerinnen, Geflüchtete, Nabu-Mitglieder der Ortsgruppe Springe, Schüler und Schülerinnen der Fridays-for-future-Bewegung sowie Mitglieder der Kirchengemeinde St. Andreas haben das Pilotprojekt bereits im Frühjahr 2020 initiiert. Die Umsetzung gelang dann mit fachlicher Unterstützung von Gärtner- und Imkermeister Herrn Jaesch Ende November. Tatort: Pastor-Schmedes Str. 5.

 

Corona-bedingt konnten bislang vorgesehene gemeinsame Infoveranstaltungen mit dem NABU Springe (Sonderstammtisch) nicht durchgeführt werden. Auch der geplante gemeinsame Aktionstag der Ev.-Lutherischen Landeskirche, die das Pilotprojekt finanziell unterstützt, der St. Andreas-Gemeinde Springe sowie der NABU-Stiftung Springe musste auf den 28. Mai verschoben werden. Hier wurde an Ort und Stelle darüber informiert und aufgeklärt, in welchen Arbeitsschritten die „Entschotterung“ erfolgt ist, welche Pflanzen statt Steine den Vorgarten verschönern u.v.a.m.

 

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Grundlegende Informationen zum Thema Schottergärten bietet der NABU auf der zentralen Themenseite.

 

Infostand in der Springer Fußgängerzone, vier Personen hinter dem Stand mit Mundschutz
Der Infostand ist vorbereitet. Projektgruppe: B. Thörner, C. Albert, B. Jaesch, K. Müller-Rothe - Foto: K. Müller-Rothe

Bericht: C. Albert, Mai 2021


Insekten auf „Wohnungssuche“- Bauamt Springe hilft

Insekt des Jahres 2019, NABU Image-Foto
Rostrote Mauerbiene (Osmia bicornis) - Foto: NABU/G.Schmidt

Schon vor Ausbruch der Corona-Krise haben  der NABU Springe und der Fachbereich Bauen, Umwelt und Wirtschaftsförderung (FB BUW) in konstruk-tiven Gesprächen ausgelotet, wo auf städtischen Grund und Boden oder mit Unterstützung der Stadt das 2019 kommunizierte Motto: „Springe blüht auf!“, weiter mit Leben erfüllt werden kann.

 

Mit dem Fachbereichsleiter, Herrn Jörg Kloster-mann und seinem Team waren sich der NABU Springe e.V. und Vertreter der NABU-Stiftung Springe Naturlandschaft Deister und Haller,
schnell einig: Am Standort des FB BUW, An der Salzhaube 9, war das passende Grundstück für ein erstes, gemeinsames Demonstrationsprojekt gefunden.

 

Dem Plan folgte zügig und unter Berücksichtigung der notwendigen gesundheitlichen Vorsichtsmaßnahmen inzwischen auch die Tat: Anlage eines Blühstreifens, Aufstellung eines größeren Insektenhotels (siehe Bild), sowie die Herrichtung einer vegetationslosen Sandfläche. Alle drei Maßnahmen sollen zeigen, dass mit einfachen Mitteln Wildbienen, Hummeln und anderen Insekten , deren Rückgang um 75 % dramatische Ausmaße angenommen hat, geholfen werden kann. Gerade im Frühjahr sind geeignete Nistplätze und Pollen für das bevorstehende Brutgeschäft gesucht und meist Mangelware. Neben den klimatischen Verhältnissen ist das Angebot von Nahrungspflanzen, Nistmaterial und Nistplätzen ausschlaggebend für das Vorkommen dieser wichtigen Pflanzenbestäuber, ohne die Vieles nicht wachsen würde.

 

Zwei Bienen im Anflug auf einen Holzbalken mit Löchern
Nahaufnahme des Insektenhotels mit rostroten Mauerbienen - Fotos: NABU/M. Borgolte

Der Blühstreifen enthält mehrjährige regionale Wildblumen und Gräser. Sie dienen den Insekten zur eigenen Ernährung, zur Brutfürsorge, werden aber auch als Schlafplätze und Unterschlupf bei schlechter Witterung besucht. Die hohen Pflanzenstängel sind zudem notwendige Winterquartiere, sodass erst im folgenden Frühjahr gemäht wird. Optische Aspekte sind dabei nachrangig, also ist Geduld (beim Betrachter) angesagt.

 

Das vom NABU Springe und der Niedersächsischen BINGO-Umweltstiftung geförderte Insektenhotel  spiegelt die Vielfalt möglicher Nistplätze wider, die natürlich bei ca. 360 Wildbienenarten in Niedersachsen stark von einander abweichen. So sind Holzkötze aus Buche und Eiche mit Löchern zwischen 3 mm und 10 mm Durchmesser als Nisthilfen im Angebot, wie auch Lehmsteine und diverse Bambusstäbe. Über 70 % der Wildbienenarten legen ihre Brutzellen nur wenige Zentimeter bis zu einem Meter unter der Erdoberfläche an. Für sie ist es wichtig, auch „blanke“ Stellen im Garten zu belassen und sie mit einer dünnen Sandschicht abzumagern.

 

Schon jetzt haben Exemplare der „Rostroten Mauerbiene“, dem Insekt des Jahres 2019, am neu zur Verfügung gestellten Wohnraum Gefallen gefunden. Das  auch optisch beeindruckende und vielseitig „eingerichtete Insektenhotel“ hat einmal mehr die Firma  Schreiber aus Altenhagen I in solider Zimmermannsarbeit nach Vorgaben des NABU angefertigt.

  

Ein Informationsschild für alle Interessierten vor Ort komplettiert das Demo-Projekt. Fachbereich und NABU appellieren an alle Garten- und Balkonbesitzer: Lassen Sie es insektenfreundlich blühen! Bieten Sie den „Sechsbeinern“ freie Unterkunft, Sie sind mit einfachsten Verhältnissen zufrieden.

 

Vorgarten mit Sandfläche und großem Insektenhotel mit gezimmertem Dach
Insektenhotel und Sandfläche "An der Salzlaube" - Foto: NABU/C.Albert

Bericht: C. Albert, Apr. 2020


NABU Springe legt neue Steuobstwiese an

Eine Gruppe von jungen Frauen pflanzen gemeinsam einen Obstbaum.
Anlegen einer Streuobstwiese - Fotos: NABU/C. Albert

Da freuen sich die Naturschützer: eine naturverbun-dene Familie aus Springe wollte ihr ca. 0,7 Hektar großes Wiesengrundstück in eine Streuobstwiese umwandeln. Kaum war die Idee mit Biobauer und NABU-Mitglied Friedrich Bartels erörtert, folgten Taten. Gemeinsam mit dem 2. Vorsitzenden der NABU Stiftung Springe, Christian Albert, wurde ein Pflanzkonzept erarbeitet und der Arbeitseinsatz geplant.

 

Die für Streuobstwiesen möglichen Fördermittel bei der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung wurden beantragt und sind inzwischen genehmigt.

 

20 Helferinnen und Helfer vom NABU Springe, dem Otto-Hahn-Gymnasium,  sowie einigen Vertretern der Springer "Fridays for future"-Bewegung hatten am Samstag, den 30.11.2019, alle Hände voll zu tun, die 40 jungen Hochstammobst-bäume fachgerecht einzupflanzen.

 

Ausschließlich alte Obstsorten wurden gewählt, darunter Pflaumen, Mirabellen, Äpfel, Birne, Süß- und Sauerkirschen sowie Quitten.

 

Die Pflanzlöcher wurden Tage zuvor mit maschineller Unterstützung, einem Erdbohrer, vorbereitet. Jeder neue Obstbaum erhält einen Wurzelschutz gegen Wühlmäuse, wird durch Holzpfähle und Kokosgarn gesichert und schließlich mit einem Wildverbissschutz versehen. Zusätzlich wurden noch 40 insektenfreundliche Wildsträucher und Büsche auf dem Areal verpflanzt, darunter Schlehen, Hartriegel und Pfaffenhütchen. Es wurde darauf geachtet, dass ganzjährig etwas blüht und die Insekten nicht nur im satten Frühjahr genug Nahrung finden. Schließlich hat der herbstliche Rückschnitt von Gehölzen auf dem Hausgrundstück des Eigentümers genügend Material für die Aufschichtung von sogenannten Totholzhaufen auf der neuen Streuobstwiese erbracht. Somit ist auch für den Unterschlupf von Kleinsäugern, wie Igel und Co. gesorgt.

 


 

Streuobstwiesen gehören zu den artenreichsten Biotopen Europas. Ihre verschiedenen „Etagen“, Baumkrone, Baumstamm und Wiesenboden, bieten abwechslungsreichen Lebensraum für diverse Arten, von der Ackerhummel über den Buntspecht bis zum Zitronenfalter. Insgesamt tummeln sich bis zu 5.000 Tier- und Pflanzenarten in einer alten Obstwiese. Viele davon sind in ihrem Bestand gefährdet oder vom Aussterben bedroht.

 

Schon jetzt sind die Akteure und alle Naturfreunde gespannt, wie sich dieses neue Biotop „Streuobstwiese“ am Rande des nördlichen Industriegebietes von Springe entwickelt. Nach Absprache mit dem Eigentümer wird der NABU zu gegebener Zeit auch naturkundliche Führungen anbieten, um Jung und Alt interessante Einblicke in das natürliche Leben und die Artenvielfalt auf einer Streuobstwiese zu verschaffen. Dem Initiator sei Dank für sein Engagement. Nachahmung stets erwünscht!

 

Blick auf die ganze Wiese, Deister im Hintergrund bei klarem Wetter
Streuobstwiese - Foto: NABU/C. Albert
Gruppenfoto auf der Streuobstwiese, Deister im Hintergrund
Gruppenfoto - Foto: NABU/C. Albert

Bericht: C. Albert, Nov. 2019


"Springe blüht auf!"

…und das immer mehr. Die vom NABU Springe unter diesem Motto initiierte Aktion gegen das Insektensterben zeigt erste erfreuliche Blühergebnisse. Über sieben Tausend Tütchen mit mehrjährigen Wildblumensamen für je 1 qm Blühfläche sind über die Ortsräte in Springe, Lüdersen, Gestorf, Bennigsen, Völksen und Altenhagen I, sowie über den NABU Springe direkt an interessierte Garten-und Balkonbesitzer kostenlos verteilt worden. Damit kann in der Tat den sechsbeinigen, unersetzlichen Bestäubern mit vielen kleinen nektarspendenden Energietankstellen geholfen werden.

 

Ein kleiner Blühwettbewerb soll den zusätzlichen Impuls geben, den insektenfreundlichen Blüh-Quadratmeter anzulegen bzw. auszusäen. Inzwischen trudeln erste Erfolgsnachweise in Form von Bildern ein. Erstaunlich, was da schon zu sehen ist!

 

Der NABU und mit ihm die vierköpfige Jury um Anike Molgedey (Stadtmarketing), Heiko Brede (nieders. Landesforsten), Ralf. T. Mischer (NDZ) und Micheal Borgolte vom NABU Springe e.V. freuen sich über viele weitere sehenswerte Blühergebnisse. Einsendeschluss ist der 31.08.2019.

 

Senden Sie eine E-Mail mit maximal drei Fotos an aufbluehen@NABU-springe.de

oder per Post an: NABU Springe e.V., Postfach 100361, 31815 Springe

 

Große Blühwiese, die in allen Farben blüht
Große private Blühwiese in Springe - Foto: NABU/C. Albert

Bemerkenswert ist darüber hinaus das naturfreundliche Engagement einzelner Springer Bürger. So hatte sich Rolf Dießelhorst aus Springe beim NABU-Infostand auf dem Wochenmarkt sachkundig gemacht und sich auf Empfehlung direkt mit dem Saatgutlieferanten in Verbindung gesetzt. Herr Dießelhorst wollte von seinem allein bewirtschafteten 2000-Quadratmeter-Grundstück etwa 600 qm in eine Blühwiese umwandeln. Als alleinstehender Rentner eine sinnvolle Entscheidung ein Teil Arbeit durch „Freude“ zu ersetzen. NABU-Mitglied Christian Albert konnte sich jetzt vor Ort von dem großartigen Blühergebnis überzeugen (siehe Foto oben).

 

Für dieses Ergebnis war allerdings einige Arbeit angesagt. So hat der ehemalige Gärtner zunächst die Rasenfläche extrem kurz gemäht und danach mehrfach vertikutiert und mit Sand zusätzlich „abgemagert“. Am 14.05. wurde die regionsspezifische Saatgutmischung  „Schmetterlings-und Wildblumensaum“ per Hand ausgebracht und angewalzt. Schon nach zweieinhalb Wochen zeigten sich die ersten Pflanzen wie Ackersenf, Wiesenglockenblume, Margerite, Kornblume, Dost und diverse Kleesorten.Im Laufe der Zeit sind über 70 Wildblumen- und Gräserarten zu erwarten, einige davon erst im nächsten Jahr. Glücklicherweise sorgten Regengüsse für die notwendige Feuchtigkeit in der Startphase.

 

Fast jeden Tag entdeckt der Hobby-Gärtner jetzt neue Wildblumenarten und freut sich über die Blütenpracht und ihre Anziehungskraft auf soviele verschiedenartige Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und Co. Es summt und brummt - ein toller Beitrag zu „Springe blüht auf!“, Nachahmung empfohlen!

 

Bericht: C. Albert, 2019


Ist denn schon Pflanzzeit?

NABU Springe legt weitere Streuobstwiese an

Nachdem die extreme Trockenperiode beendet ist, und die ergiebigen Regenfälle wieder für  pflanzenfreundliche Bodenverhältnisse gesorgt hat, ließen es sich die  NABU-Freunde Michael Borgolte und Jürgen Basler nicht nehmen, mit der Anpflanzung einer kleinen Streuobstwiese zu beginnen. Die NABU-Stiftung Springe Naturlandschaft  Deister und Haller hat in der Gemeinde Alvesrode ein günstig gelegenes Wiesengrundstück von ca. 700 qm erworben, das nun zu einer kleinen Naturoase entwickelt werden soll.

 

Bereits Mitte Dezember 2018 wurden unter Mitarbeit von Jörg Schneider, Jürgen Basler und Michael Borgolte die vorhandenen Hybridpappeln gefällt und das Holz aufgeschichtet. Die Reisighaufen dienen nun als Unterschlupf für Igel, Rotkehlchen und Co.

 

Am 12. Januar wurden die ersten vier Hochstamm-Obstbäume gepflanzt. Dabei handelt es sich um „alte Sorten“ Kirschen, Birnen, Pflaumen und Äpfel, welche die Vielfalt unseres heimischen Obstangebotes verdeutlicht. Die Wurzelballen der Bäume wurden durch sog. Wühlmauskörbe vorsorglich gesichert, um die Nager abzuhalten, das zarte Wurzelwerk der jungen Obstbäume zu schädigen. Das Anbinden an die eingeschlagenen Pfähle sorgt  für die notwendige Stabilität, ein sicheres Anwachsen ist somit gewährleistet.

 

Ein Vormittag mit Nieselregen, aber einem zufriedenen stellenden Pflanzergebnis, ging zu Ende. In nächster Zeit sollen noch ein Insektenhotel, eine offene Sandfläche für bodennistende Insekten  und Vogelnistkästen folgen. 

 

Bericht: C. Albert, 2019

Jürgen Basler hält einen jungen Baum in einem Pflanzloch fest, dahinter das Hallertal
Jürgen Basler mit Freude in Aktion - Foto: NABU/C. Albert

Stiftung erwirbt Grundstück in Alvesrode

Unsere NABU-Stiftung Springe Naturlandschaft Deister & Haller ist stets auf der Suche nach unbebauten Grundstücken und Biotopen, die für die Natur erhalten oder auch durch geeignete Maßnahmen „naturfreundlich“ aufgewertet werden können. Jetzt ist es geglückt, ein ca. 700 qm großes Wiesengrundstück inmitten von Alvesrode für den Naturschutz zu erwerben. Schon bei der Besichtigung stand fest: das bereits extensiv als Grünland genutzte Areal kann durch Anpflanzung von acht bis zehn Hochstamm-Obstbäumen (Apfel, Kirsche, Birne, jeweils alte Sorten) und einigen insektenfreundlichen Sträuchern und Büschen im Sinne der Zielsetzung der Stiftung für die Natur nachhaltig aufgewertet werden. Witterungsabhängig sollen die Anpflanzungen noch in diesem Herbst oder erst im kommenden Frühjahr erfolgen.

 

Einmal mehr zeigt sich: durch zweckgebundene Spenden oder auch die Übertragung von Grundstücken im Rahmen einer geplanten Erbfolgeregelung kann der Natur in unserer Region Gutes widerfahren. Naturerhalt dient der Allgemeinheit.

 

Bericht: C. Albert, 2018


Stiftung erwirbt zwei Grundstücke für den Naturschutz

Ende 2017 konnten wie erhofft zwei weitere Grundstücke in der Gemarkung Altenhagen I

erworben werden. Das für den Naturschutz hinzugewonnene Areal umfasst ca. 4800 qm und enthält auch einen kleinen Bachlauf. Möglicherweise besteht die Chance, weitere, daran angrenzende Flächen hinzu zu gewinnen,

um damit eine Vernetzung der Flächen und Biotope als Rückzugs- und Lebensraum für die Vogelwelt, aber auch für Amphibien, Insekten, Wildbienen etc. zu erreichen.

 

Bericht: C. Albert, 2018


Projekt "Interaktive Landkarte"

Einweisung in neue GPS-Geräte

GPS-Geräte - Foto: NABU/C. Albert
GPS-Geräte - Foto: NABU/C. Albert

Unsere NABU-Stiftung hatte sich erfolgreich an der Google Impact Challenge beteiligt und für das oben genannte Projekt eine großzügige Spende erhalten. Die ersten Maßnahmem zur praktischen Umsetzung sind angelaufen. Zwei handliche GPS-Geräte (Garmin Oregon 650) wurden gekauft und nunmehr erstmals in der Natur erprobt. Die fachliche Einweisung hat J. Vogt übernommen, der am 10.02.2017 im Süllberg/Bennigsen den Projekt-Mitgliedern R. Nickel und C. Albert die richtige Handhabung der Geräte vorführte. 

 

 

Von den ca. 20 im Süllberg vom NABU Springe betreuten Nistkästen wurden die Standorte von zunächst sieben Kästen mit Hilfe der Geräte sehr präzise per GPS bestimmt, fotografiert und die Daten zur Weiterverarbeitung und zur Aufbereitung für die interaktive Landkarte gespeichert.

Standortbestimmung per GPS - Foto: NABU/P. Heidrich
Standortbestimmung per GPS - Foto: NABU/P. Heidrich

Der Schnappschuss zeigt R. Nickel und J. Vogt bei der Geräteanwendung vor einem erst kürzlich aufgehängten neuen Nistkasten. Trotz des eiskalten Ostwindes hat dieser Praxistest allen drei Akteuren Spaß gemacht. Die Handhabung der Geräte hat verlässlich funktioniert, die Einweisung ist problemlos gelungen. 

 

Unsere nächsten Schritte: 

  • Geräteeinweisung für weitere NABU-Mitglieder
  • Vervollständigung der Nistkästenerfasssung im Süllberg
  • Absprache der weiteren Vorgehensweise im Projekt-AK

Bericht: C. Albert, 2017


Armins Fotoflug mit dem Tragschrauber

Ende der 80er Jahre hatte unser leider viel zu früh verstorbenes NABU-Mitglied Hans Hoffmann bei einem Flug über das Ziegeunerwäldchen erste Fotos gemacht, die uns lange gute Dienste geleistet haben. Inzwischen hat es dort sehr viele Veränderungen gegeben, so dass wir überlegten, wie wir zum Zwecke unserer Werbung, ins besondere für die Bekanntmachung unserer NABU-Stiftung, möglichst kostengünstig an aktuelle Luftaufnahmen kommen könnten.

 

Dazu gab es schon einmal ein Gespräch mit den Springer Segelfliegern, was aber nicht zum Ziel führte. Im Gespräch mit Peter Heidrich kamen wir auf die Bison-Modellflieger zu sprechen, wobei Peter sagte, dass ihm einige der Leute als ehemalige Kollegen noch bekannt seien. Nun ging alles sehr schnell, denn einer seiner ehemaligen Kollegen kannte Leute von der Flugschule am Flugplatz Hildesheim. Er nahm sofort dorthin Kontakt auf und fertigte uns eine detaillierte Wegbeschreibung einschließlich Ansprechpartner und Telefonnummern. Das hat uns sehr geholfen. Ich nahm sofort Kontakt mit der Flugschule auf und erkundigte mich über die Einzelheiten. Danach fragte ich Armin Kreusel, ob er Lust und Mut zum Flug mit einem Tragschrauber hätte. Über sein O.K. war ich sehr froh, denn ich ging davon aus, dass uns Armin sicherlich gute Fotos machen würde.

 

So machten wir beide uns am Freitag, 27. Juni 2014 morgens auf den Weg nach Hildesheim, denn nach längerer Schlechtwetterperiode schien die Sonne. Für Armin begann nun das große Abenteuer, welches er tapfer meisterte. Großartig unterstützt wurde er dabei von dem netten, sehr umsichtigen und auch fototechnisch versierten Piloten des Tragschraubers und dessen Kollegen. Dass es Armin gefallen hat, das mag sein folgender Ausspruch verdeutlichen, in dem er sagte: „Es ist schon ein tolles Erlebnis, die Gegend einmal aus der Perspektive eines Milans zu sehen und erleben zu können!“.

 

Von den Fotos sind wir alle begeistert, denn sie erfüllen voll und ganz unsere Erwartungen und werden uns für die nächste Zeit gute Dienste leisten. Vielen Dank, Armin!

 

Bericht: R. Krause, 2014; Fotos: Armin Kreusel, NABU/R. Krause