Lokalnachrichten

Der Naturschutzbund NABU als deutschlandweit organisierter Verein veröffentlicht umfangreiche Informationen zu bestimmten Schwerpunktthemen, sowie Nachrichten für verschiedene Interessensgruppen. An dieser Stelle wollen wir diese nicht wiederholen, sondern über die Themen, Aktivitäten und Neuigkeiten berichten, die uns in Springe bewegen und beschäftigen. Viel Spaß beim Stöbern!

 

Ältere Nachrichten wandern ins Archiv, über die Historie des NABU und unsere lokale Vereinsgeschichte können Sie sich an anderer Stelle informieren.


Ausflug des NABU Springe zum Gut Sunder – Ein Tag voller Naturerlebnisse

Am Samstag, den 28. Juni 2025, machte sich der NABU Springe mit 41 Teilnehmenden auf den Weg zum NABU Gut Sunder in der Lüneburger Heide. Bei bestem Sommerwetter startete der Ausflug bereits am Morgen und die Vorfreude war bei allen spürbar. Die hohe Beteiligung zeigt deutlich: das Angebot stieß auf großes Interesse.

 

Herzlich willkommen auf Gut Sunder

Nach der Ankunft wurden die Gäste von Hanna Czesnik, der pädagogischen Leitung des NABU Gut Sunder, herzlich begrüßt. Mit großer Fachkenntnis und spürbarer Begeisterung führte sie die Gruppe über das Gelände. Dabei erhielten die Teilnehmenden nicht nur spannende Einblicke in die heutige Bildungsarbeit, sondern auch in die wechselvolle Geschichte des Anwesens. Besonders beeindruckend war die Lage des Guts mitten in der größten künstlich angelegten Teichlandschaft Niedersachsens – den Meißendorfer Teichen – von denen etwa die Hälfte unter Naturschutz steht. Dieses Gebiet beherbergt eine außergewöhnlich reiche Tier- und Pflanzenwelt, darunter zahlreiche bedrohte Arten.

 

Von der Fischzucht zum Naturschutz

Gut Sunder blickt auf eine über 350-jährige Geschichte zurück. Ursprünglich als Klosterhof gegründet, entwickelte es sich im 19. Jahrhundert unter der Familie von Schrader zu einem Zentrum der Karpfenzucht. Die zahlreichen Teiche dienten der Fischwirtschaft, insbesondere zur Zucht von Karpfen als Fastenspeise. In den 1980er-Jahren stand das Gebiet jedoch vor einer einschneidenden Veränderung: Pläne für eine großflächige Freizeitanlage bedrohten das sensible Ökosystem. Der damalige Deutsche Bund für Vogelschutz, heute NABU, griff ein und erwarb das Areal, um die Natur dauerhaft zu schützen.

 

Heute betreibt der NABU Niedersachsen das Gut als Umweltbildungszentrum. Während in der Anfangszeit vor allem Seminare im Mittelpunkt standen, liegt der Schwerpunkt inzwischen auf Kinder- und Jugendbildungsarbeit sowie Umweltbildung für alle Altersgruppen. Das Gelände bietet vielfältige Programme, unter anderem Erlebnistage für Schulklassen, Workshops, Exkursionen und eine interaktive Ausstellung zur heimischen Tierwelt.

 

Umweltbildung, die wirkt – und erhalten werden muss

Gut Sunder ist für viele Kinder, Jugendliche und Erwachsene weit mehr als ein Lernort – es ist ein Ort der Begeisterung und des unmittelbaren Naturerlebens. Hier kann Natur nicht nur beobachtet, sondern auch angefasst, verstanden und erlebt werden. Das Umweltbildungszentrum hat sich zu einem Leuchtturm für gelebte Nachhaltigkeit und Naturschutzpädagogik in Niedersachsen entwickelt.

 

Doch der Fortbestand dieses einzigartigen Lernortes ist gefährdet. Sanierungsbedarf an Gebäuden, gestiegene Betriebskosten und die Nachwirkungen der Pandemie belasten das Regionale Umweltbildungszentrum finanziell stark. Um dem entgegenzuwirken, engagieren sich zahlreiche NABU-Kreisverbände und Gruppen aus ganz Niedersachsen solidarisch mit finanziellen Unterstützungsbeiträgen. Auch der NABU Niedersachsen ruft weiterhin zur Unterstützung auf, um diesen wertvollen Ort für kommende Generationen zu bewahren.

 

Denn gerade in Zeiten wachsender Naturentfremdung braucht es Orte wie diesen – wo Umweltbildung nicht nur vermittelt, sondern mit allen Sinnen erlebbar gemacht wird. Weitere Informationen zu Spendenmöglichkeiten und Förderpatenschaften gibt es unter:

www.nabu-niedersachsen.de/gut-sunder

 

Service, Versorgung und Atmosphäre

Neben der inhaltlichen Qualität überzeugte der Ausflug auch durch hervorragende Organisation und Gastfreundschaft. Die Versorgung mit Speisen und Getränken war ausgezeichnet – regional, frisch und liebevoll zubereitet. Auch der Service vor Ort ließ keine Wünsche offen, was von allen Teilnehmenden besonders lobend hervorgehoben wurde. Die entspannte Atmosphäre inmitten der Natur, kombiniert mit fachlicher Begleitung und kulinarischem Genuss, machte den Tag für viele zu einem rundum gelungenen Erlebnis.

 

Ein gelungener Tag mit Blick in die Zukunft

Die Rückmeldungen aus der Gruppe waren durchweg positiv. Viele lobten die fachkundige Führung, die Schönheit der Landschaft sowie die angenehme Gemeinschaft innerhalb der Gruppe. Der Ausflug hat nicht nur für neue Eindrücke und wertvolle Naturerfahrungen gesorgt, sondern auch die Gemeinschaft im NABU Springe gestärkt.

 

Angesichts der positiven Resonanzen hat der NABU Springe bereits erste Überlegungen für einen weiteren Ausflug im kommenden Jahr angestoßen. Die Erfahrungen vom Gut Sunder zeigen eindrucksvoll, wie wichtig solche gemeinsamen Erlebnisse sind – für die Naturbildung, den Austausch untereinander und das Engagement für den Naturschutz.

Text: Michel Beuth, Bilder: Günther Wall


Rotmilan gefunden - was tun?

Im Zuge von Pflegearbeiten an unseren NABU-Grundstücken in Altenhagen habe ich einen jungen Rotmilan aufgefunden. Er lag regungslos auf einem Baumstumpf.

Nach Beendigung der Arbeiten konnte ich - ca. 1,5 Stunden später- den Vogel an derselben Stelle wieder auffinden. Er sah gut genährt aus, seine Augen waren weit auf und seine Zunge hängte aus dem Schnabel – Verletzungen konnte ich nicht feststellen.

 

Ich wusste das fast vollständig befiederte Jungvögel, die kaum noch Flaumfedern aufweisen, ihr Nest oft frühzeitig verlassen und sich auf Erkundungstour begeben. Im Allgemeinen rufen sie nach ihren Eltern, von denen sie bald wieder gefüttert werden. Ich war trotzdem irritiert, weil der Vogel sich nicht rührte und auch kein Laut von sich gab.

 

Mit einem Spektiv suchte ich die Umgebung ab und fand auch das Nest und einen Altvogel. Der Jungvogel war zwischenzeitlich verschwunden.

 

Auf Nachfrage bei Herr Rouven vom Falkenhof in Springe erfuhr ich, das Rotmilane „Totermann“ spielen, wenn man ihnen zu nahekommt.

Wissenschaftlich wird diese Sichtotstellen als Thanatose bezeichnet und kommt im gesamten Tierreich vor.

 

Darum der dringende Rat: Bitte beobachten sie mind. 2-3 Stunden lang mit weitem Abstand aufgefundenen Vögel, ob alles passt. 

Lassen Sie Jungvögel möglichst in der Natur. Nur bei ihren Eltern haben sie die besten Chancen!

 

Mit der Entnahme aus der Natur sind Sie für das Tier und seine Versorgung verantwortlich.

 

Wenn ein Vogel wirklich verletzt oder erkrankt ist, dann den Vogel bitte vorsichtig in ein Handtuch setzten. Es ist wichtig, dass der Vogel aufrecht sitzt, damit er atmen kann.

 

Bitte kontaktieren Sie entweder die Tierärztliche Hochschule Hannover oder die Wildtierstation Sachsenhagen, dort ist ebenfalls ein Tierarzt vor Ort.

Der Falkenhof im Wisentgehege nimmt auf Grund von grassierenden Seuchen und Viren derzeitig keine Tiere ohne vorangegangene tierärztliche Untersuchung im Falkenhof auf.

 

Grundsätzlich darf jeder Mensch einem Tier helfen, das in Not geraten ist. Gewisse Vogelarten aber unterliegen dem Jagdrecht oder eventuell handelt es sich um besonders streng geschützte Arten. Rabenvögel, sowie Wasservögel und Wildtauben unterliegen dem Jagdrecht. Der zuständige Jagdausübungsberechtigte MUSS vor der Entnahme informiert werden. Die Rufnummer des für Ihren Bezirk zuständigen Jagdausübungsberechtigten erfahren Sie über Ihre Polizeidienststelle, nicht über die 110. Wer einen Wildvogel an sich nimmt, der dem Jagdrecht unterliegt und dies nicht meldet, macht sich wegen Wilderei strafbar!

 

Auffangstationen für u.a. Greifvögel:

Wildtierstation Sachsenhagen, Hohe Warte 1, 31553 Sachsenhagen, Tel.:  05725 /708730
Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover, Bünteweg 2, 30559 Hannover, Tel.:  0511/ 9536800

Text und Bilder: Michael Borgolte


Hinweisschilder für die Streuobstwiese Plönhagen

Unsere Streuobstwiesen sind wertvolle Lebensräume für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Doch leider werden sie immer wieder als Abkürzung, Hundewiese oder sogar Reitplatz genutzt – mit negativen Folgen für die Natur.

Deshalb haben wir neue Hinweisschilder aufgestellt, um auf die Bedeutung dieser Flächen aufmerksam zu machen und sie besser zu schützen.

- Streuobstwiesen sind empfindliche Ökosysteme und bieten Rückzugsorte für Wildtiere.
- Bodenbrütende Vögel, Insekten und seltene Pflanzen brauchen unseren Schutz.
- Müll und Trittschäden schaden langfristig der Artenvielfalt.

Wir bitten alle Spaziergänger und Naturfreunde um Rücksicht und Respekt für diese besondere Landschaft.

Bilder: Andreas Isleif und Michel Beuth, Text: Michel Beuth


Jahreshauptversammlung im März

Am 14. März 2025 haben wir unsere Jahreshauptversammlung im Museum Springe abgehalten. Neben Berichten über das vergangene Jahr standen Wahlen und die Verabschiedung einer neuen Satzung auf der Tagesordnung.

Mehr Engagement für den Naturschutz

Obwohl unser Verein 902 Mitglieder hat, sind nur rund 2 % aktiv im Naturschutz tätig. Deshalb haben wir uns für 2025 das Ziel gesetzt, mehr junge Menschen für unser Engagement zu gewinnen. Unser Vorsitzender Günther Wall betonte den Zusammenhalt in unserem Verein und dankte allen Mitgliedern und Spender*innen für ihre Unterstützung.

Rückblick auf 2024

Unser 2. Vorsitzender Michael Borgolte berichtete über zahlreiche Projekte, darunter die Fließgewässerentwicklung, Obstbaumschnitt-Kurse, Nistkastenkontrollen und unsere Teilnahme an verschiedenen Veranstaltungen. Unsere Jugendgruppe (NAJU) engagierte sich mit Baumpflanzungen, Walderlebnissen und dem Aussäen von Blühwiesen. Zudem werden in 2025 zwei neue Jugendgruppen in Lüdersen und Gestorf entstehen.

NABU-Stiftung und Foto-AG

Unsere NABU-Stiftung betreut 29 Grundstücke zur Biotopvernetzung und zur Verbesserung von Naturräumen. 2024 haben wir durch die Bingo! Umweltstiftung insgesamt eine Förderung von 12.000 € für Arbeitsmaterialien erhalten. Unsere Foto-AG mit 23 Mitgliedern führte sieben Exkursionen durch und präsentierte beeindruckende Naturaufnahmen.

Wahlen und Ehrungen

Michael Borgolte, Katherina Tschöpe und Andreas Isleif wurden in ihren Ämtern bestätigt. Anja Opitz wurde zur neuen Schatzmeisterin gewählt. Wir haben Regina Schlichting für ihre langjährige Arbeit als Schatzmeisterin mit einem großen Blumenstrauß geehrt.

Diskussion und neue Satzung

Wir haben einstimmig eine neue Satzung verabschiedet. Anschließend diskutierten wir über Herausforderungen wie die zunehmende Mountainbike-Nutzung im Deister und das unerlaubte Bärlauch-Sammeln in Naturschutzgebieten.

 

Mit vielen geplanten Veranstaltungen und Projekten blicken wir motiviert auf das Jahr 2025 und setzen uns weiterhin aktiv für den Schutz unserer regionalen Natur ein.

Text und Bilder: Michel Beuth


Pflegeeinsatz der Streuobst-AG in Altenhagen I

Vergangenen Mittwoch haben sich engagierte Mitglieder unserer Streuobst-AG getroffen, um sich um die jungen Bäume auf der Streuobstwiese in Altenhagen I zu kümmern. Mit dabei war auch Stefan Markwirth von Streuobst Hachmühlen, der uns mit seinem Fachwissen unterstützt hat.

Bei bestem Frühlingswetter haben wir Baumscheiben freigelegt, Erziehungsschnitte durchgeführt und die Bäume neu angebunden, damit sie gesund wachsen können. Ein riesiges Dankeschön an alle fleißigen Helferinnen und Helfer, die sich ins Zeug gelegt haben!

Text und Bilder: Michel Beuth


Müll in der Natur - wie kann man nur?!

Immer wieder finden wir Müll in unserer Umgebung. Wir sind fassungslos wie achtlos einige Mitmenschen ihren Müll einfach in die Umwelt verkippen. Das kann so nicht weitergehen!

Wir rufen dazu auf Umweltsünder anzuzeigen, laut zu werden und so etwas nicht hinzunehmen.

Text: Michel Beuth, Bilder: Andreas Isleif


Ältere Nachrichten...

Wisente im Wald - Foto: NABU/C. Heinrich
Wisente im Wald - Foto: NABU/C. Heinrich