Wilde Blicke auf wilde Bienenlandschaften, Springe entdeckt seine Wildbienen!

 

 

Der Steinbruch am Ebersberg in Springe im Süden der Region Hannover ist durch seinen Strukturreichtum, seinen geologischen Untergrund und seine große Anzahl an verschiedenen Biotopen von überregionaler Bedeutung für den Schutz verschiedenster Vogel- und Pflanzenarten. Zahlreiche Wege führen von der Straße „Lichtes Tal“ entlang des Skihangs zum Steinbruch und von dort aus weiter in Richtung Bad Münder oder Annaturm. An sonnigen Tagen kann man dort zahlreiche Familien auf Ausflügen in die Natur beobachten. Doch nicht nur Naturliebhabern und seltenen Vogel- und Pflanzenarten bietet der Steinbruch einen Rückzugort. Auch für Wildbienen bietet die Fläche, durch die vielfältigen Übergang von Waldlandschaften zu Offenbereichen mit einem reichen, ganzjährigen Blütenangebot und seltenen Lebensraumstrukturen, wie Steilwänden und Geröllflächen, einen geeigneten Lebensraum, auch für spezialisierte und gefährdete Wildbienenarten.

 

Nach aktueller Roten Liste für Deutschland von 2011 (Westrich et. al) sind rund 53% der heimischen Wildbienenarten gefährdet. Für Niedersachsen sind nach Roter Liste sogar 62% als gefährdet angegeben (Theunert 2002). Aus diesem Grund möchte das Projekt „Wilde Blicke auf wilde Bienenlandschaften, Springe entdeckt seine Wildbienen!“, finanziert durch die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung, auf die herausragende Bedeutung dieser Fläche aufmerksam machen und die Öffentlichkeit über dieses Thema informieren. 

 

 

Springe entdeckt seine Wildbienen, Skihang - Foto: NABU/F. Gade, J. Grabow-Klucken
Springe entdeckt seine Wildbienen, Skihang - Foto: NABU/F. Gade, J. Grabow-Klucken

 

Frühjahrspracht:

 

Über das ganze

Jahr zeigt der Skihang ein vielfältiges Blütenangebot,

 von dem Wildbienen

und andere

blütenbesuchende

Insekten leben.

 

Ziel des Projektes ist es, durch die Förderung eines allgemeinen Verständnisses zur Lebensweise und Schaffung von Artenkenntnis von Wildbienen, die Gesamtsituation dieser Tiergruppe zu verbessern. Dabei sollen die Wildbienenarten im Steinbruch am Ebersberg bei Springe mit ihren Lebensrequisiten erfasst und die Öffentlichkeit, durch die Förderung von Umweltbildungsmaßnahmen und regionalen ehrenamtlichen Engagements, sensibilisiert werden. Im Rahmen des Projektes werden, unter anderem, verschiedene Exkursionen im Bereich des Skihangs zum Thema Wildbienen und Pflanzen stattfinden.

 

Die Ergebnisse des Projektes wurden am 09. Juni 2018 im Jagdschloss Springe in einer Abschlussveranstaltung präsentiert.

 

Drei Arbeitsblätter stehen ab sofort zur freien Verfügung, mit denen jeder Naturbeobachter, zum Beispiel auch Schüler im Rahmen einer Exkursion, das Gelände am Steinbruch und die dortigen Pflanzen und Wildbienen kennen lernen und besser verstehen können.

 

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Arbeitsblatt Wildbienen
2018_8_Wildbienen_Arbeitsblatt_Wildbiene
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Arbeitsblatt Pflanzen
2018_8_Wildbienen_Arbeitsblatt_Pflanzen.
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Arbeitsblatt Gelände
2018_8_Wildbienen_Arbeitsblatt_Gelaende.
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Unsere Wildbienenexperten stellen sich vor

 

Florian Gade 

 

Studium der Biologie (B. Sc.) und

Landschaftswissenschaften (M.Sc).

 

Hauptberuflich wissenschaftlicher Mitarbeiter am

Institut für Umweltplanung in der Arbeitsgruppe Vegetations-management an der Leibniz Universität Hannover. 


 

Jakob Grabow-Klucken 

 

Studium der Umweltwissenschaften (B. Sc.) und Landschaftswissenschaften (M. Sc).

 

Hauptberuflich Projektmitarbeiter beim BUND Landesverband Niedersachsen.

Beispielfunde kurz vorgestellt

Hieracium mixtum

Hieracium Mixtum - Foto: NABU/F. Gade, J. Grabow-Klucken
Hieracium Mixtum - Foto: NABU/F. Gade, J. Grabow-Klucken

Der Steinbruch am Ebersberg bei Springe gilt als erster Nachweisort mit etabliertem Vorkommen für Hieracium mixtum Lapeyr. ex Froel. in Deutschland.

 

Das natürliche Vorkommen liegt in den Pyrenäen und im Kantabrischen Gebirge im Norden von Spanien (Bräutigam, Gottschlich & Hänel 2007).

Andrena haemorrhoa - Rotschopfige Sandbiene

Rotschopfige Sandbiene - Foto: NABU/F. Gade, J. Grabow-Klucken
Rotschopfige Sandbiene - Foto: NABU/F. Gade, J. Grabow-Klucken

Die Rotschopfige Sandbiene ist dagegen im Frühjahr eine häufige Art am vielfältigen Blütenangebot des Skihanges.