Hilfe für Wildtiere

Was tun, wenn man ein Tier in Not findet?

Ob im eigenen Garten, im Wald oder am Straßenrand – immer wieder begegnen uns Wildtiere, die scheinbar in Not sind. Doch nicht jedes Tier, das allein oder geschwächt wirkt, benötigt tatsächlich menschliche Hilfe. Auf dieser Seite erfahren Sie, woran Sie erkennen, ob ein Eingreifen notwendig ist, und wie Sie in solchen Fällen richtig handeln. Von verwaisten Jungvögeln über geschwächte Igel bis hin zu Fledermäusen – hier finden Sie wertvolle Tipps, praktische Hinweise und direkte Kontakte zu Auffangstationen und Experten. Gemeinsam können wir Wildtieren bestmöglich helfen!

 


Wildtierauffangstationen in der Nähe

Entfernung Betreiber Betreut werden können
 6 km

Niedersächsisches Forstamt Saupark

Wisentgehege

31832 Springe

Tel.: 05041 / 58 28

Mobil: 0160 / 5 83 51 20

www.wisentgehege-springe.de

Greifvögel und Eulen, heimische besonders geschützte Säugetiere
27 km

aktion Tier Igelzentrum

Am Südtor 11

30880 Laatzen

Tel.: 0511 / 23 31 61

www.aktiontier-igelzentrum.de

Igel
42 km

Wildtier - und Artenschutzstation Sachsenhagen

Hohe Warte

31553 Sachsenhagen

Tel.: 05725 / 70 87 30

www.wildtierstation.de

alle Vögel, Säugetiere, Amphibien und Reptilien der besonders geschützten Arten
94 km

NABU-Artenschutzzentrum Leiferde

Hauptstr. 20

38542 Leiferde

Tel.: 05373 / 66 77

www.nabuzentrum-leiferde.de

alle Vögel, Reptilien, Amphibien und Säugetiere der besonders geschützten Arten

Bitte melden Sie aufgefundene Tiere immer vorher telefonisch an, damit Sie auch aufgenommen werden können! Die Auffangstationen sind mitunter spazialisiert und können sich nicht um jede Tierarzt kümmern.

Sonderfall Fledermaus und Mauersegler

Fledermäuse die am Boden aufgefunden werden oder tagsüber im Tageslicht hängen, befinden sich immer in einer Notlage und sollten von einem Fledermausexperten begutachtet werden.

Das Land Niedersachsen führt eine Liste mit Fledermausbetreuern. Auf einer Karte kann der entsprechende Bereich gewählt und die nächsten Anlaufstellen angezeigt werden....mehr

Für Hannover und die Region ist das BUND Fledermauszentrum eine wichtige Anlaufstelle in Notfällen. Auf der Homepage des Zentrums erhalten Sie schnelle und hilfreiche Informationen...mehr

 

Mauersegler halten sich niemals am Boden auf. Wenn Sie also ein Tier auffinden ist immer Hilfe erforderlich. Bringen Sie es bitte nach telefonischer Anmeldung in eine geeignete Auffangstation.

Weitere Wildtierhilfe

Der Verein Wildtierschutz Deutschland führt eine umfangreiche Liste für Wildtierauffangstationen und Pflegestellen nach Postleitzahlbereich sortiert. Hier erhalten Sie sicherlich Hilfe, wenn Sie bisher nicht fündig wurden...mehr

Telefonische Beratung

NABU Naturtelefon - 030 / 28 49 84 60 00

Untere Naturschutzbehörde der Region Hannover - 0511 / 616 210 54

Fragen zu Wespen, Bienen und Ameisen beantwortet unser Mitglied Michael Borgolte - 05041 / 62 02 48

Bernd Gallas, Naturschutzbeauftragter der Stadt Springe - 0152 27 89 67 72


Handlungsplan - Wildtier gefunden

Dieser allgemeine Handlungsplan zeigt Ihnen auf wie zu verfahren ist, wenn Sie ein scheinbar hilfebedürftiges Wildtier auffinden.

1. Ruhe bewahren und die Situation einschätzen

Nicht jedes Wildtier, das alleine ist oder sich ungewöhnlich verhält, benötigt menschliche Hilfe. Häufig sind Jungtiere nur vorübergehend allein, weil die Elterntiere auf Nahrungssuche sind.

 

Die folgende Checkliste soll Ihnen eine Hilfe bieten die Situation besser einzuschätzen.

Tierart Wann Eingreifen nötig ist Wann nicht eingegriffen werden sollte
Jungvögel Federlos, verletzt, z.B. von Katzen attackiert  Federkleid vorhanden, am Boden hüpfend – Eltern sind meist in der Nähe
Mauersegler Wenn ein Tier am Boden aufgefunden wird ist immer Hilfe erforderlich ---
Rehkitze & Hasen Direkt an Straßenrand, verletzt, lange unruhig Ruhig im Gras liegend – Mutter kommt nur selten
Eichhörnchen Kommt aktiv auf Menschen zu, wirkt geschwächt Klettert sicher, ist agil
Igel Tagsüber unterwegs (außer Weibchen mit Jungtieren), unterernährt (weniger als 500g im Herbst) Gesund und nachts aktiv
Fledermäuse In jedem Fall einen Fledermausexperten hinzuziehen. ---
Füchse, Dachse Schwer verletzt, apathisch, hinkt stark Jungfüchse sind oft tagsüber aktiv – Eltern meist in der Nähe
Schwäne, Enten, Gänse Verletzungen, von Straße gerettet, Jungtiere verwaist In städtischen Gewässern oft an Menschen gewöhnt, nicht stören
Eulen, Greifvögel Verletzte Flügel, blutige Federn, flugunfähig Junge Eulen oft auf Ästen – Eltern in der Nähe
Marder, Waschbären Jungtiere hilflos und verlassen, verletzte Tiere Nachts aktiv, junge Tiere oft in Nestern versteckt
Amphibien (Frösche, Kröten, Salamander) Auf der Straße, verletzt Gesundes Tier nicht umsetzen – natürliche Wanderung

2. Abstand halten und beobachten

Viele Wildtiere sind scheu und können sich durch menschliche Nähe stark stressen. Falls das Tier verletzt wirkt oder nicht flieht, beobachten Sie es aus sicherer Entfernung und versuchen Sie, sein Verhalten einzuschätzen.

3. Verletzungen erkennen

Wenn ein Tier offensichtlich verletzt ist (z. B. blutende Wunden, gebrochene Gliedmaßen, sichtbare Parasitenbefall), braucht es professionelle Hilfe. Versuchen Sie, Tierärzte oder Wildtierstationen zu kontaktieren, bevor Sie das Tier aufnehmen.

4. Niemals ein Wildtier sofort mitnehmen!

  • Die meisten Wildtiere haben eine bessere Überlebenschance in der Natur.
  • Nur bei akuter Gefahr (z. B. auf der Straße liegend, von Katzen angegriffen, verletzt) sollten Sie vorsichtig handeln.
  • Falls das Tier Hilfe braucht, transportieren Sie es möglichst stressfrei (in einer dunklen, belüfteten Box mit Tuch ausgelegt).

5. Wer kann helfen?

  • Wildtierauffangstationen (je nach Tierart gibt es spezialisierte Einrichtungen)
  • Tierärzte (können bei akuten Verletzungen helfen, behandeln Wildtiere aber nicht immer kostenfrei)
  • Naturschutzorganisationen (z. B. NABU, lokale Tierschutzvereine)
  • Forstamt oder Jagdbehörde (bei größeren Wildtieren wie Rehen oder Füchsen)

6. Wildtiere niemals einfach selbst aufziehen

Es ist gesetzlich verboten, Wildtiere ohne Genehmigung aufzuziehen. Zudem ist die richtige Versorgung sehr anspruchsvoll und viele Wildtiere haben spezielle Ernährungsbedürfnisse. Auch wenn es gut gemeint ist, füttern Sie Wildtiere bitte nicht!

7. Hygiene und Sicherheit beachten

Wildtiere können Krankheiten und Parasiten übertragen. Tragen Sie Handschuhe oder nutzen Sie ein Tuch, wenn Sie ein Tier berühren und waschen Sie sich anschließend gründlich die Hände.

Bei größeren oder wehrhaften Tieren ist Vorsicht geboten. Hier sollten Sie Fachleute hinzuziehen!